Forenrollenspiel PRE Prosecutor

  • Sem war überaus ungehalten. Nur die Hand auf ihrer Schulter hielt sie vermutlich vor dem schlimmsten zurück. Dies gab ihr die Notwendige Ruhe, eine Stimme der Vernunft so zumindest nahm die es so wahr. Sie weigerte sich Cheun zu sprechen.

    "Und du wunderst dich das sie dich auf der Krankenstation festhalten wenn du haustickst und dich weigerst mit ihnen zu sprechen? Bei allem was ich für dich empfinde, was garantiert mir das dies nicht wieder geschieht? Ich bin in einer Einheit und kann mir keine Ausfälle erlauben. Sollte sich die Krankenstation bereit erklären dich zu entlassen nur weil ich dieses wünsche, dann geht dies in meine Verantwortung. Diese jedoch, kann ich nicht tragen. Wie stellst du dir das vor? Glaubst du ernsthaft das ich bereits dieses Vertrauen bekomme, das ich die Verantwortung tragen sollte? Wenn du mit mir Zeit verbringen willst, dann verdammt wirst du den Medizinern Rede und Antwort stehen, oder siehst zu das Jon dich hier raus holt. Dieser ist höher gestellt und hat wohl einer eine Kontrolle über dich. "


    Sem wusste nicht anders damit umzugehen. "Fire ist mein Vorgesetzter und begleitete mich nachdem die Mediziner es wagten uns beim Training zu stören weil es dir scheinbar so schlecht geht. ich sehe mich ausser Stande dir derartige Hilfe zu leisten Draco. Sprich mit den Medizinern und diese entscheiden über deine Freilassung, oder aber bleibe hier, und ich darf zumindest wissen das du dir nichts antun wirst."

  • Ort: PRE Prosecutor – Krankenstation - Patentenraum
    Zeit: Und noch weitere Zeit später.
    Beteiligte: Red "Fire" Flames, Sem Semara.


    Red nickte leich bei den Worten dämliche MO's, so pennetrant und nörgelich waren sie schon lange nicht mehr.
    Ansonsten hielt er sich erstmal weiter zurück.
    Es schien derzeit nicht als gäbe es eine Gefahr für Sem.


    Ort: PRE Prosecutor – Krankenstation - Behandlungsraum
    Zeit: Da nach ...
    Beteiligte: Fire und Sem, jeder der will.

  • Dracomir schaut zu Flames rüber und nickt. Danach schaut er wieder zu Sem "Ich bin doch nicht ausgetickt, du weißt doch was ich von MO's halte."


    Er seufzt "Ich will aber nicht Jon hier haben sondern dich. Da du mir den halt gibst den ich brauche und ich dich liebe."


    Schaut auf die Fesseln und dann wieder zu Sem "Okey ich verspreche, das ich ganz lieb bleibe, aber muss ich alles aus meiner Vergangenheit ausplaudern? Du weißt doch wie schlimm das war. Ich möchte einfach nur hier raus und auf mein Posten gehen, und Zeit mit dir verbringen, wenn wir Freizeit haben. Nimm die Kette mit den Ringen und Luftschleuße die bitte."


    Dracomir schaut zu Flames und spricht wieder Basic "MWO ich bitte sie ihr zu helfen, wenn es ihnen keine Umstände macht."


    Schaut wieder zu Sem "Hol den MO, ich werde alles mit machen."

  • Sem blickte ihn ungläubig an. "Ich weiss wie du zu Medizinern stehst, mir geht es da nicht anders. Aber du sagtest selbst, es geht nicht anders. Jon kann mit der Situation aber besser umgehen. ich komme an meine Grenzen. Ich bin 16 Jahre alt und du forderst von mir das ich dir genug Halt gebe? Warum haben dich die Mediziner einfangen können? WAS hast du getan das du hier bist?"


    Sem nahm die Ringe an sich und blickte dann verwirrt zu Fire. Sie wusste nicht mehr was sie tun sollte.Sie stand vor einem riesigen Rätsel.

  • Ort: PRE Prosecutor – Krankenstation - Patentenraum
    Zeit: Und noch weitere Zeit später.
    Beteiligte: Red "Fire" Flames, Sem Semara.


    Flames erwiederte das Nicken von Dracomir und hielt sich weiter zurück.
    Er schaute kurz zur Kette und den Ringen, dann zu Draca, als er direkt angesprochen wird.
    "Kein Problem das kann ich tun, nur ist das etwas Persönliches...
    Das sollten sie selbst tun, um wirklich damit abschlissen zu können.
    Es bleibt natürlich ihre entscheidung."

    Antwortete Fire ihm und schaut dann zu Sem, der mit der Antwort mehr durchblick ebenfalls erhalten sollte. Dann wendet er sich um und winkt ein MO herbei. Damit der den gewünschten MO her holt den Dracomir sich wünscht.


    Ort: PRE Prosecutor – Krankenstation - Behandlungsraum
    Zeit: Da nach ...
    Beteiligte: Fire und Sem, jeder der will.

  • Draco schaut Sem an "Jon kann mir da nicht helfen. Du gibst mir schon genug halt und die MO's konnten es, da ich zusammen gebrochen bin."


    Draco seufzt und schaut dann zu Flames "Keine Sorge, ich habe damit abgeschlossen. Sonst würde ich die Ringe niemanden geben. Ich will sie nur noch los werden und mein Leben mit Sem verbringen."


    Der MO kommt und bittet Sem und Flames den Raum zu verlassen. Dracomir lässt sich behandeln und wird dann nach langen Gesprächen und nach einem halben Tag wieder entlassen.

  • Sem blickte ihn erbost an. Hatte er doch zuvor gesagt er wäre nicht ausgetickt.


    "Sagtest du nicht eben du bist nicht ausgetickt und nun bist du es doch? Was denn nun? Draco, ich habe schon verstanden das du mit mir zusammen sein willst, aber du machst es mir damit nicht gerade einfach. Ich kann dich nicht beschützen Draco. Das ist mir nicht möglich. Ich habe keine Erfahrung anderen in ihren Krisen zu helfen, ich selbst brauche noch Hilfe um mich zurecht zu finden. Auch wenn ich dich mag,ich fühle mich immer mehr verwirrt. Und ich weiss nicht wie ich damit umgehen soll."


    Man konnte Semaras Angst schon förmlich riechen. Ihre Unsicherheit überstrahlte sie regelrecht.

  • Ort: PRE Prosecutor – Krankenstation - Patentenraum
    Zeit: Und noch weitere Zeit später.
    Beteiligte: Red "Fire" Flames, Sem Semara.


    Flames nickt zu Dracomirs Worten, ihm entgegen und schaute zu Sem.


    Ort: PRE Prosecutor – Krankenstation - Behandlungsraum
    Zeit: Da nach ...
    Beteiligte: Fire und Sem, jeder der will.

  • Draco seufzt "Sem ich bin nicht ausgetickt, nur zusammen gebrochen. Ich lag da einfach auf dem Boden."


    Schaut flehend zu Flames "MWO sie wissen doch was ich meine oder?"


    Als die MO kommt schiebt er diesen zur Seite. "Sie können gleich."
    Schaut wieder zu Sem "Ich verspreche dir mich zu bessern und mit den MO's eine Therapie zu machen."


    Draco lässt dann den MO, damit dieser seine Arbeit machen kann und Draco untersucht.

  • Semm seufzte und schüttelte leicht den Kopf. Sie wollte ihm zwar helfen,doch sie verstand nicht wie sie dies wirklich bewerkstelligen sollte. Aus lauter Verzweiflung drehte sie sich um, da ihr die Tränen ins Gesicht stiegen. Wie sie sehr ihre Gefühle in diesem Moment hasste. Das sollte niemand sehen. Doch die Vermeidung konnte sie nicht hinbekommen, denn ihr Vorgesetzter war direkt hinter ihr. Ihre Hände gingen an ihren Kopf und rieben ihre Stirn.

    "Gut, dann bitte mach diese Terrapie. Sie zu das du das in den Griff bekommst, denn ich weiss nicht wie ich das schaffen sollte. Ich bin keine Terapeutin,ich habe nur eine verdammte Aufgabe hier. Ich bin eine Pilotin und das mit geschätzten 16 Jahren. Mein Leben ist das fliegen selbst. Wenn du ein Teil von mir sein möchtest dann, dürfen diese Aussetzer nicht mehr sein. Das würde uns beide und das verdammte gesamte Schiff gefährden. Was denkst du wäre pasiert wenn dies an deiner Station geschehen wäre?"

  • Ort: PRE Prosecutor – Krankenstation - Patentenraum
    Zeit: Und noch weitere Zeit später.
    Beteiligte: Red "Fire" Flames, Sem Semara.


    Flames nickt zu Dracomirs Worten, ihm entgegen. "Denke schon."
    Red stand so und hält sein Kopf so das die Beiden recht alleine lässt, ohne sich groß ein zu mischen.


    Sieht Sem aus dem Augenwinkel und legt ihr eine Hand auf die Schulter.
    "Wenn du die Sachen Luftschleusen willst oder so, ist das kein Problem."
    Meint Fire beiläufig, falls sie doch nun leiber weg möchte.


    Ort: PRE Prosecutor – Krankenstation - Behandlungsraum
    Zeit: Da nach ...
    Beteiligte: Fire und Sem, jeder der will.

  • Dracomir schaut traurig zu Sem als sie sich wegdreht und lässt sich nun von den MO's behandeln. Er sagt kein Wort mehr, da er Angst hat, das er Sem irgendwie verletzten könnte und redet nur in kurzen Sätzen mit den MO.

  • Sem seufzte und schüttelte den Kopf. //Wo bei allen Göttern bin ich da nur reingeraten.// Ihre Gedanken überschlugen sich. Fire's Hand auf ihrer Schulter beruhigte ein wenig. Dennoch wusste nicht wo hin mit ihren Gedanken.

    "Sieh zu das du wieder gesund wirst und wieder bereit für den Dienst. Du weist selbst was geschehen wird wenn du dich sträubst!"


    Sie wagte es nicht ihn anzusehen.

    "Gehen wir Fire. Das Training muss vervollständigt werden, Ich habe keine Lust darauf zu sterben nur weil ich nicht auf mein Training achtete. Das Luftschleusen können wir wohl auf dem Weg dahin vornehmen."


    Es schmerzte sie ungemein. Doch sie konnte Draco nicht helfen. Sie musste sich um sich selbst kümmern.

  • Ort: PRE Prosecutor – Krankenstation - Patentenraum
    Zeit: Und noch weitere Zeit später.
    Beteiligte: Red "Fire" Flames, Sem Semara.


    Fire nickte zu Sem und schaute zur Tür.
    "Natürlich das lässt sich machen"
    Er ging mit Sem los wenn sie kommt.


    Ort: PRE Prosecutor – Krankenstation - Behandlungsraum
    Zeit: Da nach ...
    Beteiligte: Fire und Sem, jeder der will.

  • Sem folgte Fire hinterher. sie merkte selbst nur zu gut das sie raus musste. Sie hatte sich in etwas hinein gestürzt was ihr sichtlich nur zu viel werden konnte. Endlich draussen angelangt holte sie Fire etwas auf und hob nach wenigen Sekunden langsam ihren Kopf wieder und blickte ihn an.


    Ich Weiss nicht, ich habe verdammt noch mal kein gutes Gefühl bei der Sache.Ich weiss was du sagstest. ich fürchte diesen Bereich bin ich keine Schülerin. Mein Instinkt sagt helfen mein Verstand sagt halte dich fern. Dieser Kampf ist brutal."

  • Ort: PRE Prosecutor – Krankenstation - Patentenraum
    Zeit: Und noch weitere Zeit später.
    Beteiligte: Red "Fire" Flames, Sem Semara.


    Red ging mit ihr wieder zurück und dabei ein klein Umweg zu einer Luftschleuse.
    Er merkte wie er angesehen wird und schaut Sem an.
    "Du bist Pilot, du solltest auf deine Gefühle hören, in den Meisten Fällen hat deine Intuition Recht. Also bei einem schlechten Gefühl lass es."
    Flames nickte zu Sem.
    "Eine Schlacht die dein Inneres Ausfechtet muss. Naja ich würde mich Grundsätzlich aus solchem Ärger raus halten, ich bin Pilot und kann sowas nicht gebrauchen. So geht es fast jedem Piloten. Aber du bist schon mitten drin im Ärger. Ehrlich gesagt keine Ahnung wie man damit umgeht, ich würd mich fernhalten."


    Ort: PRE Prosecutor – Korridor an der Aussenhülle - Luftschleuse
    Zeit: Da nach ...
    Beteiligte: Fire und Sem, jeder der will.

  • Dracomir wird eine ganze Zeit lang behandelt. Die MO's fragen ihn ganz schön aus und er beantwortet alle so gut, wie er es für richtig hält. Dracomir wird nach einer langen Zeit entlassen, mit dem Befehl regelmähig zu den Terminen zu erscheinen.

  • ZI: 120822 n.E. | Sternenzerstörer Prosecutor | Offiziershangar | Später Nachmittag


    Eine kleine Ehrenformation aus Sturmtruppen und Navaltroopern hatte sich im kleinen Offiziershangar der Prosecutor zusammengefunden und richteten sich gerade entlang des geplanten Shuttle Landeplatzes aus. In der Nähe der auf den beinahe spiegelähnlich polierten Hangarboden markierten Landestelle, stand Commodore Jolan Rendar, begleitet von Lieutenant Commander Kalira Holt, seiner Adjutantin. Commander Holt unterstützte Jolan nun seit gut einem dreiviertel Jahr bei seiner Arbeit als Kommandant des Sternenzerstörers und als stellvertretender Geschwaderkommandeur. Jolans Blick wanderte zu der blonden Frau an seiner Seite, musterte sie einen Moment lang und musste an die Dienstakte des Commanders denken. Als er ihre Akte zum ersten Mal gelesen hatte, war ihm bereits der Name aufgefallen: Holt. Der Name Holt war auch außerhalb der Welt Anaxes bekannt, denn nicht wenige berühmte Helden des Imperiums hatten aus dem Hause Holt von Anaxes gestammt. Kaliras Vater war, wie Jolan schnell hatte herausfinden können, Fleet Admiral Ario Holt, kommandierender Offizier der 8. Imperialen Flotte und in den letzten Jahren für eine erfolgreiche Operation im Ssi-Ruuk Cluster bekannt. Jolan glaubte nicht auch nur eine Minute daran, dass Kalira Holt ihren Rang und ihre Stellung aufgrund der Position ihres Vaters erhalten hatte, ganz im Gegenteil. Ihre Dienstakte war beeindruckend: erst der Dienst als Navaltrooper auf verschiedenen Kriegsschiffen und Einsätzen, die ihr verschiedene Tapferkeitsauszeichnungen und Lob ihrer Kommandeure gebracht hatten. Danach der Dienst in einer Spezialeinheit der imperialen Flotte, über deren Einsätze Jolan aufgrund von Geheimhaltung nichts hatte herausfinden können. Ihre Rolle an der direkten Front bei den Spezialkräften hatte erst mit einer schweren Verwundung geendet, von der sie sich aber allem Anschein nach mittlerweile vollständig erholt hatte.


    Sie schien nicht nur einen Killerinstinkt zu haben – etwas was in brenzligen Situationen sicherlich nützlich sein würde -, sondern sie beherrschte auch administrative Aufgaben hervorragend, sodass sich Jolan glücklich schätzen konnte, sie als seine Adjutantin zu haben. Sein Blick ruhte nach wie vor auf der blonden Soldatin, die seinen Blick für einen Moment lang erwiderte und Jolan war sich kurz nicht sicher, ob er den Ausläufer eines Lächelns an ihren Lippen gesehen hatte oder ob dies lediglich Einbildung war. „Commodore Wilsons Shuttle hat soeben Landeerlaubnis erhalten.“, meldete sie dann mit pflichtbewusster Tonlage und zog den Ohrstecker ihres Headsets aus dem Ohr und verstaute ihn in ihrer Uniformjacke. Ihre Blicke richteten sich zum bläulich schimmernden Atmosphärenschild, als eine Fähre des Typs Omega mit zusammengeklappten Flügeln auftauchte und von einem Crewman der Hangarmannschaft zur richtigen Landeposition dirigiert wurde. Die Landestützen des Shuttles setzten langsam auf dem Boden auf und die Rampe des Shuttles wurde hinabgelassen. Wenige Augenblicke später verließ eine braunhaarige Frau, gekleidet in eine imperiale Uniform, das Shuttle und ging zielstrebig auf Jolan zu. Ein Unteroffizier der Sturmtruppen bellte ein lautes Achtung! durch den Hangar und die weißgepanzerten Soldaten nahmen Haltung an, während Jolan seinen Blick nicht von Commodore Rylie Wilson nahm. Die Frau salutierte vor ihm, Jolan erwiederte den Salut und streckte dann zur Begrüßung seine Hand aus. „Commodore Rendar, ich bitte um Erlaubnis an Bord kommen zu dürfen.“ – „Erlaubnis erteilt, Commodore. Willkommen auf der Prosecutor. Das ist Lieutenant Commander Holt, meine Adjutantin.“ Wilson salutierte Holt ab, welche danach in Habachtstellung neben ihrem Vorgesetzten stand. „Ich denke wir haben einiges zu sprechen, Commodore Wilson. Wenn Sie mir bitte folgen würden?“ – „Selbstverständlich.“


    Kurze Zeit später | Brückenebene | Konferenzraum 1


    Die beiden Commodores hatten an dem großen Konferenztisch platzgenommen, während die Adjutanten der beiden – Commander Holt und Lieutenant Yaxley – neben ihren Vorgesetzten saßen und dem Gespräch lauschten. „Nun, die Zerstörung von Nirauan ist ein schwerer Schlag, zumal es das Ende des Imperiums der Hand wie wir es kennen, bedeutet.“ Die Stimme von Rylie Wilson war gefestigt und dennoch konnte Jolan den Hauch von Schmerz aus den Worten heraushören. Sie atmete tief durch und schüttelte leicht den Kopf. „Wir… wir könnten den Kampf als Imperium der Hand von anderen Welten fortsetzen, aber seien wir ehrlich… es macht keinen Sinn. Der Feind hat uns zerschlagen. Wir… können uns glücklich schätzen, dass das Imperium uns aufnimmt.“ War da Resignation in ihrer Stimme? Jolan musterte seine Kollegin für einen Moment, fragte sich wie er wohl reagieren würde, wenn seine Heimat vernichtet und seine Regierung mit einem Mal zerstört würde. „Rylie, Sie haben mein aufrichtiges Mitgefühl für den Verlust Ihrer Familie. Allerdings kann sich das 77. Geschwader und das Imperium glücklich schätzen, so viele erfahrene Mitglieder gewonnen zu haben. Wir haben in den letzten Wochen und Monaten erlebt, wie gut ausgebildet die Streitkräfte der Hand waren und Sie werden eine absolute Bereicherung für unsere Bemühungen sein, den Feind zu schlagen.“ Wilson wirkte nicht überzeugt. Sie schloss für einen Moment die Augen, schüttelte dann den Kopf und blickte Rendar ernst an. „Dann sagen Sie mir, Jolan, warum ziehen wir gegen die Zahalarianer in den Kampf, anstatt uns jenen unbekannten Angreifern entgegenzustellen, die meine Heimat vernichtet haben?“


    Mit dieser Frage hatte Jolan beinahe gerechnet und eine wirkliche Antwort hatte er darauf nicht. Ihm waren die Befehle des Oberkommandos der Streitkräfte ebenso rätselhaft vorgekommen. Das Imperium der Hand – ein wichtiger Stabilitätsanker an dieser Grenze des Galaktischen Imperiums – war mit einem Schlag durch eine unbekannte Macht zerschlagen worden. Doch anstatt Truppen in diese nun offene Grenzregion zu entsenden, um den Feind zu stellen und ihm die Möglichkeit zum Einfall in das Gebiet des Galaktischen Imperiums zu verweigern, zog man alle vor Ort befindlichen Kräfte ab und verlegte sie in andere Regionen. Es machte – aus der Sicht des Frontlinienkommandeurs – einfach keinen Sinn. Man hätte das 77. Geschwader vielmehr verstärken müssen, damit diese gegen den Feind operieren konnten, der Nirauan vernichtet hatte. Doch was sollte er schon gegen die Befehle des Oberkommandos ausrichten? Er musste ihnen folgen. Ob sie ihm gefielen oder nicht. „Ich kann Ihnen dieses warum nicht beantworten.“, stellte Rendar dann fest und faltete die Hände vor seiner Brust. „Das Oberkommando teilt seine Entscheidungsfindung nicht mit uns, vermutlich hat es Ihr Oberkommando ebenfalls nicht getan. Mir missfällt unsere Verlegung in das Grenzgebiet der Zahalarianer aber auch. Die Tatsache, dass wir ein großes Gebiet völlig unverteidigt lassen…“ Er schüttelte den Kopf und warf einen flüchtigen Blick zu seiner Adjutantin, ehe er wieder Wilson ansah. „Allerdings müssen wir den Befehlen gehorchen. Und ich baue darauf, dass Sie und die ehemaligen Handler ebenfalls die Befehle gehorchen werden. Unsere Zusammenarbeit ist nun wichtiger denn je.“ - „Sie können auf mich und uns zählen, Commodore.“ Zufrieden nickte Jolan und er war direkt etwas erleichtert. Eine Rebellion in den eigenen Reihen war nun das letzte, was er gebrauchen konnte.


    Am nächsten Morgen | Brückenebene | Jolans Quartier


    Vorsichtig drehte sich Jolan ein wenig zur Seite und versuchte sich dabei so wenig wie möglich zu bewegen. „Hm… Nicht weggehen…“ Schmunzelnd drehte er sich wieder in die andere Richtung. Seine Arme schlingen sich schon fast automatisch um den Körper der blonden Frau, die nackt in die Decken seines Bettes gekuschelt war. „Ich muss aber.“, murmelt er leise in das Ohr der Frau und langsam drehte sich Kalira Holt um, öffnete ihre Augen und musterte schläfrig den Mann an ihrer Seite. „Ich prangere das an.“ Aus seinem Schmunzeln wurde ein breites Lächeln und Jolan beugte sich etwas nach vorn, küsste sanft Kaliras Lippen und verharrte dort einen Moment lang. „Ich auch. Aber welchen Eindruck macht das, wenn der Kommandant des Schiffes nicht pünktlich auf der Brücke erscheint?“ – „Wir sind im Orbit von Ansion, was soll schon passieren?“ Ihr schläfriges Murren ließ Jolan weiterhin lächeln und seine Lippen fanden den Weg zu ihrer Stirn. „Vermutlich nichts, aber ich muss ein Vorbild sein.“ – „Jaja…“, murmelte sie, ehe sie langgezogen seufzte und sich aus seinen Armen löste und ihm den Rücken zuwandte. „Sei nicht so, Kali.“ Er beugte sich wieder zu ihr hinab, küsste sanft ihren Nacken, arbeitete sich zu ihrem Hals und küsste dann sanft ihre Wange, während sie leise seufzte. Erst dann drehte auch Jolan sich von ihr weg, schwang die Beine aus dem Bett und setzte sich aufrecht hin. Während seine Ellbogen auf seine Knie gelehnt waren, fuhr er sich mit der Hand durchs Haar und unterdrückte ein herzhaftes Gähnen. Wenn es nach ihm ginge, würde er den Morgen im Bett verbringen und erst gegen Mittag auf der Brücke erscheinen. Doch es gab viel Arbeit und so sehr er sich auch wünschte jetzt auf Carida oder Anaxes – mit Kali – im Urlaub zu sein, war dies nun einfach nicht möglich. Gerade wollte er aufstehen, als Kalira ihre Arme um seinen Oberkörper schlang und sich an ihn presste. „Lass doch Andrews deine Brücke übernehmen…“, murmelte sie in sein Ohr und küsste sanft seinen Nacken. „Damit die Prosecutor eine Katastrophe erlebt?“, fragte er dann mit einem Schmunzeln. „Nein, damit du hier bleiben kannst.“ Jolan schüttelte leicht den Kopf, fand ihre Lippen und küsste Kalira für einen Moment, ehe er sich ihrem Griff entzog und aufstand. „Du hast ja recht…“, murmelte sie resigniert und ließ sich wieder zwischen die Bettdecken sinken. „Trotzdem prangere ich das an.“ Sie kicherte leise und drehte sich leicht zur Seite, die Augen wieder schließend. Als Jolan einige Zeit später in frischer Uniform das Quartier verlassen wollte, beugte er sich nochmals zu Kalira, küsste sie auf die Wange und murmelte ein: „Bis später…“, ehe er das Quartier in Richtung Brücke verließ.

  • Der sich vor ihm befindliche Tee war schon seit langem kalt geworden und war daher eigentlich nicht mehr trinkbar, wenn man in Betracht zog, dass die verschiedenen Geschmacksnoten dieser speziellen Mischung nach einer bestimmten Temperatur verlangten, damit sie ihre gesamte Wirkung entfalten konnten. Dennoch nahm der zweite Offizier der Prosecutor einen tiefen Schluck und verzog keine Miene als die kalte und nun ungenießbare Flüssigkeit durch seine Kehle ran. Das miese Aroma seines Getränks spiegelte im Grunde nur die schlechte Laune des Menschen wider und so war es Thrax auch gleichgültig, ob der Tee nun noch seine Anforderungen an Geschmack einzuhalten vermochte oder eben nicht.
    Das Etablissement, in welches sich der Mensch zusammen mit seiner schlechten Laune zurückgezogen hatte, waren Räumlichkeiten, in welchen sich die Mannschafts- und Unteroffiziersränge der Prosecutor nach ihrem Dienst entspannen konnten und wurden so gut wie nie von den Offizieren des Schiffes aufgesucht. Und so hatte seine Anwesenheit am Anfang auch für verwunderte Blicke gesorgt. Mit der Zeit jedoch hatten sich die anderen Anwesenden daran gewöhnt, dem zweiten Offizier nach Dienst auch hier begegnen zu können. Vielleicht fragten sich einige der anderen Besatzungsmitglieder, warum der zweite Offizier sich in diese Lokalität zurückzog, aber in all der Zeit hatte nie jemand wirklich nach dem Grund gefragt und Thrax vermutete, dass es es den größten Teil der anderen Anwesenden nun auch nicht mehr sonderlich tangierte, solange er sie in ihrer Freizeit einfach in Ruhe ließ.


    Dabei war der Grund ein relativ einfacher: Sein neuer Rang und seine neue Position an Bord der Prosecutor war nichts, an welches er sich mit Leichtigkeit gewöhnen konnte. Thrax fremdelte immer noch mit der Tatsache, dass er nun ein Offizier war und in der Folge auch mit den damit einhergehenden neuen Anforderungen an seine Person. Hätte er sich in das Offizierskasino oder in irgendwelche andere Räumlichkeiten zurückgezogen, zu welchen lediglich die Offiziere des Schiffes Zutritt hatten, so hätte er sich deren taxierenden Blicken stellen müssen und das war nichts zudem er bereit war. Zumindest noch nicht. Im Augenblick war es ihm daher deutlich lieber, wenn er sich an diesen Ort, an seinen Lieblingsplatz, eine schummrig gehaltene Ecke, welche sich vom Eingang nicht sonderlich gut einsehen ließ, zurückziehen konnte, wenn er in sich gehen musste, um nachdenken zu können.


    Mit grimmiger Miene starte er nun auf das sich in seiner Hand befindliche Datenpad, auf welchem sich alle Informationen über den unbekannten Machtnutzer finden ließen, welcher unlängst der Krankenstation der Prosecutor einen Besuch abgestattet und dabei eine Schneise der Verwüstung hinterlassen hatte. Viel war es nicht, was man da auf dem Display des Pads ersehen konnte. Der imperiale Geheimdienst hatte lediglich in Erfahrung bringen können, dass er mit dem Neo-Imperium alliiert gewesen war und dass er einer Gruppe angehört hatte, welche sich die 'Ersten Jünger' nannten. Wen oder was diese Gruppe im Machtgefüge des Neo-Imperiums darstellte, entzog sich jedoch ebenso Thrax Kenntnis und so waren die einzigen verwertbaren Daten, welche der Mensch zu diesem Zeitpunkt besaß, die Erkenntnis, dass der auf der Prosecutor aufgetretene Machtnutzer sehr gefährlich und schwierig zu besiegen war.


    Mit einem Seufzen legte er das Pad wieder auf den Tisch zurück und starrte dann missmutig zu seiner Tasse mit der ungenießbaren Flüssigkeit. Vielleicht sollte er sich einen neuen Tee organisieren und vielleicht würde ihm dann auch die Erkenntnis kommen, wie er einen Gegner besiegen sollte, über den er kaum etwas wusste und welcher sich das letzte Mal nur unter Zuhilfenahme der an Bord stationierten Sturmtruppen hatte ausschalten lassen. Nun, da man sich anschickte wieder aktiv in die Gefechtshandlungen gegen den Feind einzutreten, lag die Vermutung nahe, dass man noch mehr von solchen Machtnutzern zu Gesicht bekommen würde. Und dann musste man – musste er – besser vorbereitet sein oder es würde in der Konsequenz wieder das Leben von Besatzungsmitgliedern der Prosecutor fordern.