TSD Schimäre – Alchemielabor – Deck 90
Rebecca hörte die Worte ihrer Meisterin, doch überraschenderweise nahm sie es mit jeder Pore ihres Körpers auf, denn jetzt fühlte sie sogar, warum sich das Holochron sich ihr nicht ganz offenbarte. Sie vermutete es nicht nur, nein sie wusste es, dass sie noch nicht so weit war, auf alle ihre Fragen eine Antwort zu erhalten. Es war wie ihre Selbsterkenntnis, die ebenfalls Jahre brauchte, bis sie die letzten Worte ihrer ersten Meisterin verstand. Selbst die Lehren von Lord Dalyas gaben nun Sinn. Es waren Schritte, die sie zu diesen Punkt führten, wo sie nun stand. Jetzt musste sie nur verstehen, wie sie damit umgehen würde. „Wie ein Pfad, den ich nur alleine bestreiten kann, sobald sich das Tor öffnet“, erwiderte sie mir ruhiger Stimme. Keine Zweifel, nur Erkenntnis konnte man aus ihren Worten heraushören, wenn man genau zuhörte.
Bei den Worten von Kirana das sie bleiben würde und als sie kurz darauf auch sagte, dass sie das Holochron prüfen würde, öffnete sie für einen Moment die Augen und sah in die Richtung von Lady Zero. „Ich werde bereit sein und ganz egal, wo der Weg mich hinführt ich werde ihn bestreiten“, antwortete sie und diesmal hatte sie keine Zweifel. Es schien, als ob ihr Geist die nötige Ruhe hatte… Sie trat vor und schloss das Buch. Diesmal wollte sie es ohne Hilfen schaffen und nutzte auch die Erinnerungen des letzten Experiments. „R4, zeichne alles für die Akademie auf“, sagte sie und ließ per Telekinese ein neues Gefäß vor ihr absetzen. Es war deutlich, dass sie noch einmal von vorne beginnen würde.
Beim hinzufügen der ersten beiden Tränke, zeigte sie erneut, dass sie eine ruhige Hand bewies, nur diesmal reagierte der Trank anders. Sie nahm den Geruch wahr, doch schien nicht mehr so viel Rauch, wie beim ersten Mal sich zu zeigen. Als sie schließlich die Stabilisatoren mit dem letzten Trank hinzufügte und ruhig mit ihrer linken Hand eine Kreisbewegung machte, wurde der Trank langsam herum gerührt. Als sie nun die Wurzelextrakte berührte, schloss sie die Augen. Sie wollte sie diesmal nicht nur die Herkunft verstehen… nein sie wollte es fühlen. Sie konnte es beinahe sehen…. Eine Erfahrung, die sie zum ersten Mal so intensiv spüren konnte, was vermutlich daran lag, dass ihr Geist diesmal die nötige Klarheit aufzeigte. Keine Stimmen der Vergangenheit, keine Lehren und keine Versprechen. Jetzt schien es so, als ob sie sogar wahrnehmen wollte, welchen Lebensweg diese Wurzel führte als sie noch auf Dathomir war und wuchs. Sie legte schließlich die Wurzel hinein und ließ ihr etwas Zeit, ehe sie erneut eine Hand bewegte und mit der anderen Hand zur Matrix griff und ihre Augen öffnete. „Zweiter Versuch. Diesmal hat der Trank einen hell leuchtenden Violettton. Ich werde nun wie zuvor die Hälfte des Trankes in die Kristallmatrix geben und anschließend durch meine Konzentration und mein innerliches Gleichgewicht die Aufgabe beenden und einen Stein formen“, erklärte sie für das Protokoll. Nur im Hintergrund konnte sie die Bestätigung des kleinen Droiden hören, sowie die Aura ihrer Meisterin, nur diesmal schien sie so fokussiert zu sein, dass sie ihre innere Ruhe nicht verlor.
Nachdem sie die Flüssigkeit in die Matrix gab und diese verschloss, begab sie sich nach unten in ihrer typischen Haltung, wenn sie meditierte und wiederholte die letzten Worte ihrer Meisterin, als sie ihr für den Stein einige wichtige Ratschläge gegeben hatte. „Ich werde alle meine Sinne öffnen, um es zu fühlen… keine Wut… keine Ungeduld. Jetzt existierten nur die Matrix und mein Geist“, sagte sie beinahe flüsternd und schloss ihre Augen. Es war kein Versprechen, es war eher die Beschreibung des nächsten Schritts und das die junge Knight nun bereit war… egal wie lange es auch dauern würde...
Rebecca konnte die Matrix fühlen und hörte, wie sie sich begann, etwas zu erheben, um sich leicht zu drehen. Sie roch den feinen Geruch der Kräuter, was mit den etwas stärkeren Geruch durch die Tränke und den Wurzelextrakten überlagert wurde. Sie konnte durch ihr geistiges Auge erkennen, wie sich der Stein langsam formte und die reine leuchtende violette Farbe behielt. Bisher war er rein von schwarzen Bestandteilen. Sie hatte selbst ihr Zeitgefühl verloren, so als ob Zeit gerade nicht wichtig war und sie daher diese für diese Aufgabe verbannte. Ihre Atmung war ruhig, während sie sich immer mehr auf den Stein konzentrierte.
Sie hörte schließlich, wie die Matrix sich öffnete. Fast als ob sie es sehen konnte streckte sie eine Hand aus. Das Nächste, was sie vor ihrem inneren Auge sah, war wie der Stein langsam in ihrer Handfläche schwebte und sich sachte absetzte. Er fühlte sich warm und matt an. Erst als sie ein klicken hörte, was von R4 kam, als dieser die Aufzeichnung beendete, öffnete sie ihre Augen und sah zunächst zu dem Stein, ehe sie sich erhob und nun zu Kirana sah. „Ich denke das solltet ihr euch ansehen Meisterin. Es… nein eigentlich kann ich nicht beschreiben, was ich am ende außer den Einklang und das Empfinden mit den Kräutern wahrnahm.... der Rest war… unbeschreiblich“, versuchte sie es zu erklären. Sie konnte es nur nicht wirklich, da die sogar etwas sah, wo sie zuvor noch nie gewesen war... bis jetzt. „Kann diese Erschaffung auch Visionen bringen von Orte, wo man selbst noch nicht gewesen war, Meisterin? Es wirkte wie ein Dschungel, nur es war nicht Dromund Kaas“, fügte sie noch hinzu und legte den Stein, der sich nun kalt und glatt anfühlte auf das Buch. Erst jetzt sah sie, wie er in ein helles Violett immer wieder aufleuchtete. So etwas schönes hatte sie zuvor nach nie gesehen. Neben den drei Tränken, war es der vierte Gegenstand, den sie nun selbst herstellte…