Beiträge von Shim Halcard

    Aufenthaltsort: Unteroffiziersquartier 11
    Beteiligte Crew: Steele


    Die Reparaturarbeiten an der Valkyrie waren im vollen Gange, insbesondere die Lecks in der Aussenhuelle wurden von Tag zu Tag weniger. Trotzdem machte sich Richard Gedanken darueber, wie sich das (von den Ausmassen her!) kleine Schiff in den naechsten Wochen gegen eine Ueberzahl an NEO-Imperialen Schiffen durchsetzen sollte. FAdm Briggs hatte angeordnet, dass sich die Brueckencrew fuer einen Guerilla-Kampf vorbereiten sollte - ein Befehl, der fuer einige sehr unzufriedenstellend war.


    Waehrend er frisch aufgekochtes Wasser ueber einen Beutel mit synthetischem Schwarztee goss, musste er an die letzten Wochen seiner Offiziersausbildung auf Chandrila zurueckdenken: Voller Ehrgeiz und Tatendrang, konnte er es damals kaum abwarten, sich bei der imperialen Navy zu bewerben. Doch mittlerweile fragte er sich, ob eins der Jobangebote seines Vaters nicht doch vielversprechender gewesen waere.


    Nachdem er den Beutel aus kuenstlichem Zellstoff aus dem Becher geborgen hatte, setzte er sich zurueck an den kleinen Tisch, der Teil der notduerftigen Kuechennische des Unteroffiziersquartiers war. Der Rest seiner Mitbewohner war Teil der Gamma-Schicht, was einen seltenen Augenblick der Ruhe im ansonsten ueberbelegten Quartier bedeutete. Den fahlen Geruch des Schwarzteeimitats aufsaugend (wie sehr fehlte ihm doch richtiger Tee!), aktivierte er das PAD mit den Auswertungen der letzten Kampfsimulation. Die Waffenleitoffiziere hinkten in der Ausfuehrung seiner Befehle immer noch einige Sekunden hinterher (oder war das nur Schikane, um seine fuer ihn noch neue Fuehrungsrolle zu testen?), die noch junge SCm Strong hatte ihre Aufgabe als faehige Navigatorin erneut zu seiner vollsten Zufriedenheit erfuellt.


    Richard hatte sich wiederholt Gedanken darueber gemacht, wie man Ueberfaelle auf NEO-imperiale Konvois realstisch simulieren koennte: Schwierig fuer ihn, da er weder Erfahrungen mit NEO-Imperialen hatte (wenn man von der Schlacht bei Frago absah, die aber alles andere als aussagekraeftig war), noch die Grenzen seiner Untergebenen einschaetzen konnte. Beides Umstaende, die er in den naechsten Tagen, in denen die Valkyrie reparaturbedingt auf dem Boden bleiben musste, zu beseitigen hatte.

    Ort: ISD II Destructor - Bruecke
    Abend
    Beteiligte: RAdm Filor, MCm Steele


    Waehrend das Wrack der VSD Vulkan langsam ins Trudeln geriet und Unmengen von Notsignalen von den unzaehligen Rettungskapseln im Komm-System der Destructor eingingen, starrte Richard wie gebannt auf seine taktischen Anzeigen. Es war seine erste grosse Raumschlacht, die Vulkan das erste kapitale Schiff, das waehrend einer seiner Schichten als Operator vom Feind zerstoert wurde.

    Seine Kehle war trocken und wie zugeschnuert. Richard liess die eintreffenden Notrufe vom Schiffscomputer automatisch an die Hangars der DES weiterleiten. Die wenigen Soldaten der Vulkan, die es in ihren winzigen Rettungskapseln durch das unbarmherzige Feuergefecht zwischen dem 23. sAG und der feindlichen Flotille schafften, mussten schnell versorgt werden.

    Er rief die taktische Uebersicht auf und lehnte sich in seinem Stuhl etwas nach hinten, die Arme hinter dem Kopf verschraenkt. Olympia und Regicide waren in deutlichem Abstand zum restlichen Geschwader exponiert, der Feind sehr an der Vernichtung des Gravitationswellengenerators des Immobilizers interessiert. Mit angestrengter Miene versuchte er, aus dieser Tatsache einen Vorteil fuer die Schlacht abzuleiten. Egal wie klein, in der Ausweglosigkeit der aktuellen Situation war vermutlich jeder halbwegs sinnvolle Vorschlag Gold wert.

    "LCm Ford, berechnen Sie die notwendige Flugbahn der Olympia, um bei einem erneuten Banthasprung-Maneuver an dieser Stelle eine Gefechtskehrtwende zu ermoeglichen." Richard gestikulierte wild
    in Richtung der taktischen Uebersicht, waehrend er dem Navigator seine Idee schilderte. "Wenn wir in der Lage sind, das Geschwader mit dem Hyperraumsprung neu auszurichten, die RED, REG und DEP direkt vor den feindlichen Sternenzerstoerern zu positionieren und mit der OLY einen Kegel auf die gegnerische Angriffslinie projizieren ..." Aufgeregt wippte er von einem Bein aufs andere, im Kopf verschiedene Szenarien durchrechnend.

    Einige Minuten spaeter auf der Kommandobruecke

    Richard war ausser Atem, als er im Eilschritt vor KO und 1O wie nach Lehrbuch zackig salutierte und Line Captain Qualon mit zittriger Hand das PAD mit eben berechnetem Geschwadermaneuver entgegenstreckte.

    "Ich habe das Maneuver mit einem der Navigatoren zusammen durchgerechnet, LCpt. Ein Banthasprung auf diese Koordinaten" - Er deutete auf die Holoprojektion der Schlacht neben Filor und Qualon -
    "mit anschliessender Gefechtskehrtwende und Einsatz der Olympia gegen die feindlichen Sternenzerstoerer sollte uns einen grossen Vorteil verschaffen, Sir."

    Mit zittrigen Knien stand er vor den beiden Offizieren - sein Plan war gewagt, aber nicht unmoeglich.


    Ort: ISD II Destructor - Bruecke
    Abend, einige Minuten spaeter
    Beteiligte: RAdm Filor, LCpt Qualon, MCm Steele

    Ort: ISD II Destructor - Bruecke
    Vormittag
    Beteiligte: RAdm Filor, MCm Steele, OP der WOL (NPC)


    Das Donnerwetter, das RAdm Filor nach Bekanntgabe des Verlusts der dritten Linie veranstaltet hatte, hat sich noch nicht ganz aufgeloest. Es herrschte immer noch eine elektrisierende Stimmung auf der Bruecke der DES -- eine Stimmung, in der jede falsche Meldung, jedes falsche Signal, eine erneute Entladung der KO nach sich ziehen wuerde. So empfand es zumindest der junge OP, dessen Schicht -- die eigentlich schon laengst vorbei war -- sich durch das Verschwinden von fuenf imperialen Schlachtschiffen auf unbestimmte Zeit verlaengert hatte.


    "Aye, Ma'am. Ich stelle Verbindung mit der PCC Wolvein her und gebe die Meldung verschluesselt ueber deren ComCon-Systeme ab."


    Seine Zusammenarbeit mit der WOL hatte in den letzten Tagen immer wieder unter der Unfaehigkeit diverser untalentierter Operatoren gelitten. Teilweise wurden seine Meldungen fehlinterpretiert, teilweise erst gar nicht an die Geschwaderlinien weitergeleitet. Wenige Stunden zuvor wurden ihm sogar falsche Informationen zugeschickt, die eine ruede Reaktion seitens der Kommandooffiziere zur Folge hatten.


    "*** WOL von DES, ich sende eine Meldung zur Weitervermittlung an das Flottenkommando, Geheimhaltungsstufe Rot, Kodierung Filor-2. Stand-Bye fuer Datenuebertragung ..."


    Richard oeffnete den Datenkanal zur Wolvein, verschluesselte alle ausgehenden Pakete gewissenhaft mit der Standardkodierung der DES und schickte die Meldung ab. Aufgrund der hohen Sicherheitsmassnahmen dauerte der Vorgang laenger als ueblich -- ein Mehraufwand, der aus seiner Sicht unter den Umstaenden mehr als gerechtfertigt war.


    "*** DES von WOL, bestaetige Eingang der Meldung. Das Flottenkommando wird bei der naechsten Sammeluebermittlung kontaktiert. Wolvein Ende.", funkte der leitende OP des Prophet-Class Cruisers und deaktivierte den Link zwischen beiden Schiffen.


    "Meldung ist raus, RAdm Filor. Die WOL bestaetigt Empfang der Daten und Weitervermittlung zum naechstmoeglichen Zeitpunkt, Ma'am." Richard sah die KO mit einer Mischung aus Angst und Respekt an. Respekt vor ihrem Karriere- und Leidensweg der letzten Monate. Angst vor ihrem Temperament, das er in den letzten Tagen, seitdem sie wieder an Bord war, auf der Bruecke zur Genuege hat mitbekommen duerfen.


    Ort: ISD II Destructor - Bruecke
    Vormittag, wenige Minuten spaeter
    Beteiligte: RAdm Filor, MCm Steele


    [OOC: Sollte Qualon noch einsteigen, halte ich die Kommandokette ab dann auch ein. :D]