Bordleben der DSD II Ensiferum

  • Ort: Hangar der Ensiferum
    Zeit: Später Abend
    Beteiligte: First Petty Officer Kinobe, Chief Petty Officer McGregor, Techniker / Geonosianer


    Während die Ensiferum im Dock im Geonosis-System zu Reparaturzwecken festhing und das gesamte System auf einen bevorstehenden Krieg vorbereitet wurde, gab es auch die einen oder anderen Kräfte an Bord, die im Auftrag des Archduke Admiral ganz anderen Aufgaben nachgingen. Bereits vor Monaten wurde Chief Petty Officer Andrew McGregor, seines Zeichens Ingenieur an Bord, damit beauftragt einen Prototypen zu konstruieren auf Basis ihm überreichter Konstruktionszeichnungen. Es dauerte auch eine beachtliche Zeit einen brauchbaren Prototypen daraus zu entwickeln, denn dafür waren viele Berechnungen und Versuchsreihen notwendig. Schließlich wollte Admiral Hailfire nicht irgendetwas, sondern genau sowas! Kürzel des ganzen war bislang noch "HDF", wer wusste schon, ob sich dies mal ändern würde oder nicht. War halt alles noch im Erprobungsstadium. Nachdem Andrew vor einiger Zeit die Konstruktionspläne fertigstellte und ein kleines Team aus vertraulichen Ingenieuren zusammen stellte, begann auch schon die Arbeit zur Herstellung des ersten Prototypen. Zusammen mit seinen eigens ausgewählten Technikern der Ingenieursebene, arbeiteten noch so einige Geonosianer mit an dem Projekt, schließlich kam das Ganze ja von der "Geonosianischen Kooperative ". Aber ehrlich gesagt, waren die Geonosianer sehr nützlich für dieses Projekt.


    Zusammen mit First Petty Officer Kinobe und dessen Wissen und Fertigkeiten als Jagdpilot und Jagdstaffelführer, entwickelte Andrew eine Künstliche Intelligenz um das geplante Projekt von allen Rechenzentren eines Schlachtschiffes zu trennen und einen Menschen an sich überflüssig zu machen. Es wurde nämlich auch kein Pilot mehr gebraucht. Richtig...es handelt sich um den Prototypen eines autonom denkenden Droidenjägers. Während die Techniker und Fliegen ihre letzten Hangriffe tätigten um den ersten Prototypen flugfertig zu machen, programmierte McGregor zusammen mit Kinobe die letzten Sequenzen der Künstlichen Intelligenz, womit Kinobes Job letztlich auch erfüllt war. Das einzige was in dieser künstlichen Intelligenz noch fehlte waren die, über viele Jahre, angeeigneten Fähigkeiten des Archduke Admirals selbst: Hailfire, eine Legende unter Piloten, wenn man es so nennen wollte. "First Petty Officer, ich danke Ihnen vielmals für Ihre Kooperation. Und vergessen Sie nicht, dass Sie beim Testflug anwesend sein sollten", erklärte Andrew dann noch und machte sich auf dem Weg um den Admiral persönlich zu sprechen. Der Testflug stand unmittelbar bevor und das war Grund genug für McGregor, dieses wichtige Anliegen mit dem Oberbefehlshaber der Imperialen Revolutions Armada zu besprechen.

  • Auf dem Weg zum Quartier von Yabol war Resus mit seinem Pad beschäftigt. Yabol hatte ihn gebeten, sich mit ihm zu treffen, da er eine Überraschung für ihn hatte. Während Resus sich wieder mal Aufzeichnungen über die Gravitationswellenprojektoren anschaute, um dieses Mittel perfekt einsetzen zu können, achtete er kaum auf seine Umgebung, was irgendwann unweigerlich zu einer Kollision führen musste.


    Dumpf prallte Resus gegen den Arm eines hochgewachsenen Mannes, woraufhin kurze wütende Blicke ausgetauscht wurden und Resus sich höflichst entschuldigte. Für den Mann und seine zwei Kumpanen war es damit jedoch nicht vorbei. ,,Pass doch auf, du Idiot! Moment…Ah, wen haben wir denn hier? Die Konkurrenz?!“ Resus war etwas überrascht von dem Aufprall, weshalb er einen Moment brauchte, um die Typen zu erkennen. Es waren drei jüngere Sicherheitsoffiziere, die er schon einmal gesehen hatte, zuletzt in der Kantine, als er sich mit Leila traf. ,,Konkurrenz?“, schaute sie Resus fragend an, woraufhin der größte der drei zu Lachen begann und die anderen grinsten. ,,Ich an deiner Stelle würde vorsichtig bei Turon sein. Sie ist sehr beliebt bei uns.“ Resus schaute zuerst etwas verwirrt, musste dann aber schmunzeln. Er wusste nicht, was die Typen das anging und er hatte ja auch einen Termin, weshalb er sich zum Gehen bereit machte und dem Schrank vor ihm ins Gesicht schaute. ,,Netter Vorschlag...Wenn ihr mich entschuldigen würdet…“ Der Mann schaute sich flüchtig nach seinen Leuten um und deutete auf den nun weggehenden Resus. ,,Pass auf! Nicht, dass du nachher keine Chance mehr hast, sie zu treffen.“ Wie erwachsen…, dachte sich Resus und schüttelte den Kopf, ehe er vor Yabols Quartier zum Stehen kam, den Typen und seine Hündchen, die sich gegenseitig etwas zuflüsterten, lange nicht mehr im Blickfeld.
    Unerwartet kam Yabol ihm direkt entgegen und setzte zu einem kräftigen Handschlag an, den Resus erwiderte. ,,Ah, da bist du ja! Ich wollte gerade nach dir sehen. Ist es das, was ich denke, Sohn?“, sagte er lächelnd und schaute auf Resus‘ Pad. ,,Ach, wenn du die Gravitationswellenprojektoren meinst, dann ja. Aber sag mal, was du eigentlich planst? Wieso bin ich hier?“, wollte Resus ungeduldig wissen. Ein breites Grinsen entwickelte sich in Yabols Gesicht, ehe er Resus bedeutete ihm zu folgen. ,,Wir haben nicht viel Zeit. Komm!“ Resus folgte brav und fragte nochmal, während er mit seinem Pad in der Hand gestikulierte. ,,Wofür haben wir nicht viel Zeit? Wo gehen wir denn überhaupt hin?“ Yabol deutete auf das Pad und beschleunigte etwas. ,,Dahin!“ Resus guckte verdutzt. ,,Willst du so ein Teil nicht mal von nahem sehen?“ Freudig und nun sehr interessiert weiteten sich seine Augen, wobei er Yabols Schulter berührte. ,,Wie hast du’s geschafft, dass ich da hinein komme?“ ,,Eine Ausnahme…Außerdem schadet es nicht, dass du zur Führungscrew gehörst und auch noch Navigator bist. Nach dem ,,netten Treffen“ mit Bradly müssen wir alles erstmal richtigbiegen, wobei ich mich schon die ganze Zeit frage, warum so wenige von uns Ingenieuren anwesend sind…irgendetwas…naja, egal. Wir verwenden jetzt unter anderem neuere Transformatoren und werden beim ersten Testlauf dabei sein. Der beginnt gleich…“ Beide am Grinsen, stiegen sie in einen TBL, der sie auf die Ebene eines der vorderen Projektoren brachte. ,,Sehr interessant. Danke, Yabol.“ ,,Nicht dafür, Sohn.“


    Ausgestattet mit Sicherheitsschuhen und einer Schutzbrille in der Tasche aus einem Vorraum, begannen sie einen kurzen Rundgang durch den Projektor, während dem Yabol über einige Zahlen und Fakten schwafelte, betrachteten die riesigen dort gekühlten Kabel und stiegen dann über eine Treppe in den Hauptraum. Über einen Gang, in der Höhe einer Kranbahn angebracht, hatten sie dann einen ersten Blick auf die wichtigsten Komponenten.
    Erneut über eine Treppe, durch die Warte mit Räumen für Steuerung und Schutz, betraten sie den Testraum. Von einem breiten Umgang war ein umfassender Überblick über die neuen Transformatoren und anderen Teilen, an denen gerade noch letzte Vorbereitungen von fleißigen Ingenieuren getroffen wurden, möglich. Da wurden Resus und Yabol auch schon von einem Ingenieur mit wirrem Haar und Pad begrüßt: ,,Wunderbar! Da sind sie endlich. Wir beginnen gleich. Äh…bitte setzten sie ihre Schutzbrillen auf.“ Hurtig verschwand er auch schon wieder und gesellte sich zu seinem Team, die sich, ebenfalls mit Pad bewaffnet, auf den Start vorbereiteten.


    Resus setzte sich die Brille auf und schaute zu Yabol. ,,Warum die Brille?“ Yabol musterte gerade drei Männer mit Schutzbrillen, die sich still unterhielten, bevor er Resus antwortete: ,,Trotz des speziellen Transparistahls, das uns, wie du siehst, von den Maschinen trennt, wird es hier spürbar wärmer. Außerdem wirst du eine extreme Lichtentwicklung bemerken. Diese Strahlung würde deinen Augen nicht gut tun, Sohn.“ Resus nickte verständnisvoll und wollte am liebsten noch mehr fragen, doch die laute Stimme des Ingenieurs, der sie begrüßt hatte, hielt ihn davon ab und Resus machte sich bereit. ,,Okay! Behaltet die Parameter und Strahlungswerte im Auge! Wir beginnen Testlauf A1! Start in…10 Sekunden!“
    Während die auf einem der vielen Bildschirme gezeigten Sekunden weniger wurden, teilten sich die drei Gestalten von eben auf. Einer ging hastig zu den Ingenieuren, ein anderer sprach Yabol an und der dritte, der größte von allen, widmete sich Resus. ,,Ich habe dir doch gesagt, dass du aufpassen sollst. Komm jetzt mit!“ Resus, der den Sicherheitsoffizier erst nicht erkannte, schaute merklich überrascht umher, als er sah, wie Yabol bereits mit dem andern rangelte und die Situation bei den Ingenieuren ebenfalls unruhig wurde. Der Mann packte Resus an der Schulter und zwang ihn in sein Gesicht zu schauen. ,,Was geht hier…? Du! Du bist es! Wie seid ihr hier rein gekommen?“
    Die nächsten Sekunden, und damit auch die letzten vor dem Start des Tests, vergingen für Resus wie in einem Augenblick. Obwohl Yabol immer noch mit seinem Gegner kämpfte, konnten die anderen Ingenieure ihren Eindringling überwältigen. Für Resus lief es schlechter, da er dem größeren Mann vor allem in dieser Situation unterlegen war. Als er Resus wegzerren und dieser sich natürlich losreißen wollte, verlor Resus in dem Gerangel seine Schutzbrille. Niemand achtete mehr darauf, dass die Maschinen hochfuhren und der Testlauf begann. Als es immer lauter und auch heller wurde, war jeder für einen kurzen Moment abgelenkt und schaute gebannt in den hell leuchtenden Raum. Dies war der Moment für Resus, sich endlich zu befreien, ehe er zu spät bemerkte, dass er keine Brille mehr auf hatte. Reflexartig versuchte er seine Augen, die gerade von einem stechenden Schmerz durchbohrt wurden, mit seinen Händen zu schützen. Dabei verlor er die Kontrolle über sein Gleichgewicht und viel mit schmerzverzerrtem Gesicht auf den Rücken.
    Von einem aufmerksamen Ingenieur gerufene Sicherheitsleute kümmerten sich bereits um die drei Typen und auch Yabol eilte schnell zu Resus, der sich zu seinem Erschrecken nicht mehr viel bewegte. Er schaut sich um und winkte einige Kollegen heran, um ihm beim Tragen zu helfen. ,,Resus?! Resus! Ich glaube, er wird bewusstlos. Helft mir! Wir müssen ihn sofort zum Doc bringen!“ Gesagt. Getan. So schnell es ging, schafften sie Resus zur Krankenstation. Damit hatte Yabol nun nicht gerechnet.

  • Der Doc schwang das schwere Kristallglas im künstlichen Licht seines Büros. Die blaue Flüssigkeit im Inneren zerfaserte das Licht in einem wilden Farbenspiel, was ein kurzes, zufriedenes Lächeln auf dem Gesicht des Mannes erscheinen ließ. Die Techniker hatten ganze Arbeit geliefert. Seitdem die Anlagen auf der Ensiferum grundhaft neu gebaut wurden, stieg die Qualität des Ausstoßes spürbar. Auf der Predator, Schrott hab sie selig, waren die Anlagen noch sehr improvisiert und litten unter den nicht zueinander passenden Bauteilen. Viel zu oft waren, vor allem junge, unerfahrene, Mannschaftsmitglieder auf der Krankenstation aufgetaucht, die eine schwere Alkoholvergiftung erlitten hatten.
    Das war auf der Ensiferum auf ein normales Maß zurückgegangen, welches dem Flottendurchschnitt entsprach. Nach der offiziellen Erzählung gab es solche Vorfälle auf Imperialen Schiffe zwar nicht, aber jeder Medi erlebte das Gegenteil.
    Corlan sagte sich, dass seine kleine Unternehmung nur der Gesundheit der Mannschaft diente. Dass er selbst davon profitierte und sich damit auch die Ruhe vor lästigen Sicherheitsvorschriften und Regeln erkaufte, stand auf einem anderen Blatt. Sollten die anderen doch Überwachungssysteme installieren und versuchen alle zu bespitzeln. Durch Schnapsschmuggel entstanden tiefere Abhängigkeiten, als durch alle anderen Maßnahmen.


    Mit sich und der Welt im Frieden nahm der Medi einen großen Schluck aus seinem Glas und spürte die wohlige Wärme seine Kehle herabrinnen.
    Köstlich.
    Der Tag konnte so ruhig weitergehen.


    Plötzlich schrillte der Unfallalarm los. Ein Experiment in der Schiffstechnik war wohl schief gegangen. Alles wie immer: vier Responseteams losschicken und dann zwei Transporttrupps hinterher, Operationssäle vorbereiten und die FX-7-Einheiten am Empfang postieren. Als die Team unterwegs waren, las sich Corlan die ersten Berichte über den Unfallhergang vor. Überrascht runzelte er die Stirn, als er von den Experimenten las. Doch dann verzog sich seine Miene zu einem grausamen Grinsen.


    Enob


    Der Navigator hatte anscheinend Strahlenschäden davongetragen und war bewusstlos. Anscheinend waren seine Augen stark verletzt. Während er nachdachte rieb er sich über das Kinn. Es gab neue Techniken, die er schon austesten wollte, aber Hailfire hatte ihm die vorsätzliche Schädigung von Crewmitgliedern verboten. Allerdings war Enob nachweislich verletzt.
    Corlan beschloss diese glückliche Fügung auszunutzen.
    Mit grimmigem Gesicht betrat er den Empfangsraum, in dem gerade die ersten Verletzten eintrafen. Mit einem energischen Winken verscheuchte er einen älteren Unteroffizier. "Ich bin der Leitende Arzt, ich übernehme. Macht OP4 bereit, wir operieren sofort. Ich brauche noch einen Emdee zuätzlich. Los los los, wir haben keine Zeit!" befahl er mit dem typischen Tonfall eines Arztes, der schon viele Notfälle erlebt hatte. Die Mischung aus Anspannung und totaler Ruhe.
    Der alkoholgeschwägnerte Atem und der verschlissene Arztkittel trübten das Bild nur minimal.


    Ein Sani schob Enob in den OP.

    Admiral Durana Filor -
    Durchsetzerin Imperialen Willens


    Ich-war-schonmal-Commander Corlan Jiros
    Frauenversteher und Leutedummmacher:cool:


    Für das Reich, den Kaiser und die Flotte. In dieser Reihenfolge.

    natch is doof

  • Resus erwacht aus wirren Träumen in einen für ihn mit blendendem Licht gefüllten Raum auf einem sterilen Bett. Aufgrund plötzlicher Kopfschmerzen fasst er sich an die Stirn und trifft auf einen Verband. Erst jetzt fällt ihm auf, dass er nur durch das rechte Auge schaut. Zudem hat er seine Uniform nicht mehr an und kann sie auch nirgends ausmachen. ,,Was…Warum bin ich hier?“, murmelt er, als er den Zugang der Infusion in seinem Unterarm mustert.
    Das Einzige, woran sich Resus erinnert, ist, dass er sich mit Yabol zu einem Test der Gravitationwellenprojektoren getroffen hat. Während diesem ist eine Gestalt auf ihn zugekommen, dann ein Schmerz – das war’s.
    Sichtlich verwirrt, aufgrund der Tatsache, dass hier irgendetwas ganz und gar nicht stimmt, schaut er sich im Raum um, als er Jiros auf sich zugehen sieht. Den Mann, der Resus vor kurzem erst gefoltert hat.
    Mit schmerzverzerrtem Gesicht (oder ist es Zorn?) versucht er sich aufzurichten, um den Doc besser sehen zu können. ,,Was hast du mit mir gemacht?“

  • Acht Stunden später saß der Medi im Aufwachraum und beobachtete seinen Patienten, wie der sich aus den Tiefen der Narkose emporkämpfte. Den Schädel kahl geschoren und von frischen Narben, an den Stellen, an dem die Medi den Schädel geöfnet hatten, um die Modifikationen vorzunehmen, zur Hälfte ersetzt durch eine mattschwarze Halbschale. Modifikationen an den Augen waren zwar verbreitet, aber immer noch ein gefährlicher Eingriff. Abgesehen davon mussten gewissen Anpassungen gleich mit vorgenommen werden. Den ersten Scans nach der Operation zufolge, hatte Enob alles gut überstanden. Allerdings gab es genug Möglichkeiten, dass etwas schiefgelaufen war, die man erst nach eingehenden Tests entdeckete. Und Corlan Jiros war immer noch dem ärztlichen Eid verpflichtet (zumindest von Zeit zu Zeit).


    Ungewiss waren auch die Folgen, die bei einer Schädigung des Frontallappens entstehen konnten. Auch mit modernsten Mitteln waren diese schwer zu entdecken und zu heilen.
    Aber viel wichtiger als Enob Gesundheit, waren die Möglichkeiten, die sich durch die neuen Modifikationen ergaben. Durch seine mandalorianische Herkunft, war der Navigator ein potentieller Verräter an der Sache des Skippers, auch wenn die Befragung nicht viel zutage gefördert hatte.


    Plötzlich begannen Enobs Lider zu zucken, was ein untrügliches Zeichen für ein baldiges Erwachen war. Langsam stand Corlan auf und näherte sich dem Krankenbett, den Auslöser für das Sedativum in der Linken.


    "Was hast du mit mr gemacht?" fragte der geschächte Enob, offenkundig noch verwirrt von der Narkose und dem neuen Auge. Corlan konnte den Widerwillen des navigators erkennen, als er den Medi erkannte. "Ich habe dir den kümmerlichen Rest deines Augenlichtes gerettet, nachdem du ein Experiment sabotiert hast. Denk nicht, dass das jetzt vergessen werden würde, nur weil du verletzt bist." Routiniert führte Corlan die ersten Tests, unter anderem einen Check des künstlichen Auges, durch.


    Nach den Tests legte er Enob ein Pad ans Krankenbett. "Darauf findest du die Bedienungsanleitung und technische Einzelheiten für deine neue Sehhilfe. Gleich kommt ein Droide und geht mit dir die Funktionen durch." Corlan tippte ein paar Codes auf sein Pad und schaute dann wieder zu Enob. "Viel Spaß mit dem neuen Auge." sagte er sarkastisch.

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    natch is doof

  • Ich richte mich etwas auf. Die Beine baumelnd sitze ich auf dem Bett und starre auf das ausgeschaltete Pad, das der liebenswerte Doc mir überreicht hat. Das Ebenbild eines Mannes, den ich so nicht kenne, blickt mir in die Augen…das Auge. Ich fasse mir auf den kahlgeschorenen Kopf, ich streiche mir über das Kinn. Der Bart ist auch weg. Vermutlich belustigt sich Jiros gerade daran, wie einer seiner „Schützlinge“ versucht, sich die mit Superkleber befestigten Haare von der Nase zu kratzen. Aber was denke ich jetzt über Bärte nach…


    Vor mir sehe ich einen Mann, dem wohl irgendetwas zugestoßen ist. Ich hörte von einem Unfall; Strahlung oder so. Ich berühre den Verband über meiner Stirn, unter dem die synthetische Haut immer wieder zu jucken beginnt. Alles scheint wieder normal zu werden. Auch das Auge sieht…menschlich aus. Die exakte Kopie der Iris ist bemerkenswert, doch wenn man genau hinsieht, erkennt man, dass durch das Weiß etwas Mechanisches scheint. Kehre ich also nicht zur Normalität zurück?


    Ich kann es spüren…ein Fremdkörper in mir. Als der Droide kam, um mit mir alles durchzusprechen, von dem ich nur die Hälfte mitbekam, und das Auge zum ersten Mal einschaltete, mir das Augenlicht wiedergab, erschrak ich. Erst ein kurzes Flimmern, dann ganz plötzlich…ein heller Schein. Für einen kurzen Moment habe ich Farben gesehen, wie es sie in allen Kunstschulen der Galaxis nie geben könnte, bis sich die mechanische Einheit an das andere Auge angepasst hat. Dennoch überrascht mich die hohe Qualität, die diese Sicht mit sich bringt. Das kann auch Gutes bedeuten… Ich habe mir Bilder zur Eingewöhnung angeschaut: Die Häuser auf Stewjon, meiner Heimat, das Glitzern in den Seen von Naboo, ja selbst die roten Felsen von Geonosis erstrahlen in einer für mich unbekannten…Schönheit.


    Trotz dessen muss ich sagen, irgendetwas stimmt nicht. Bin das da immer noch ich? Ich, warum ich? Ich bin Navigator des DSD II Ensiferum. Navigator Resus Enob…mit einem neuen Auge. Ich kann es spüren, das Ticken des Prozessors in meinem Schädel, obwohl ich das nicht sollte. Wie der Zeiger einer Uhr…Zeit… Ich habe keine Zeit. Keine Zeit über Gut und Böse zu philosophieren, Vor- und Nachteile abzuwägen. Ich bin Offizier. Ich stelle das Pad ab und lege mich wieder hin. Ich werde Kraft brauchen. Ich werde es schaffen, ich muss…irgendwie.

  • ZI 06 n. E., Stewjon:


    Jeden Morgen, wenn ich aufwache und die Sonne Stewjons durch das Fenster scheint, füllen sich meine Lungen mit dieser herrlichen Luft und einem süßen Duft, der von Blüten vor unserem Haus stammt. Es ist Frühling - eine Zeit, in der der blaue Himmel sowie der Glanz zahlreicher grüner Wiesen Abbild innerer Zufriedenheit und Zuversicht sind.


    Im Frieden mit mir selbst gehe ich, vorbei an meinem lächelnden Vater, der mir den Kopf tätschelt, in die Küche, wo ich meine Mutter vorfinde. Zu meiner Überraschung sitzt neben ihr an einem runden Tisch, die Hände um einen Becher mit heißem Gebräu gefaltet, mein Onkel, ein hochgewachsener Mann mit rasiertem Kopf, gefurchter Stirn und einer gut sichtbaren Narbe, die sich über seine linke Gesichtshälfte zieht. Er und meine Cousine leben auf Mandalore, weshalb ich mich immer freue, wenn er uns im Frühjahr besuchen kommt. Auch bekannt als "Tracynia Verd“, was so viel wie Flammenkrieger bedeutet, hat mein Onkel schon viele gefährliche Abenteuer erlebt, weswegen er viel zu erzählen hatte. Eine meiner Lieblingsgeschichten ist die, wo er gegen zehn Männer auf einmal angetreten ist.


    ,,Hast du wieder eine Geschichte parat, Onkel?", frage ich und renne auf ihn zu. ,,Ho ho ho…“, lacht er, bevor ein Husten ihn unterbricht. Jetzt, wo ich näher bin und er meine Schulter nicht mehr so hart klopft wie früher, dass sie zu brechen droht, wie ich immer denke, sehe ich erst, dass dieser berühmte Mann vor mir älter geworden zu sein scheint, aber nicht nur das. Die Art, wie er sich gibt, ist…anders. ,,Ich glaube, du hast bisher jede meiner Geschichten gehört, Resus, aber wenn du möchtest, erzähle ich dir, was dein Bruder so treibt.“ Mit einem Grinsen setze ich mich in den Schoß meiner Mutter und starre ihn gespannt an. ,,Habt ihr zusammen gekämpft? Meine Cousine auch?“


    ,,Oh, dein Bruder und deine Cousine machen sich prima. Ich denke, aus ihnen werden wahre Mandalorianer, aber…die Zeit von "Tracynia Verd“ ist vorbei, Resus.“ Er lächelt knapp und lässt mich etwas geschockt und verwirrt sitzen. ,,Aber warum?“, frage ich dann. ,,Hast du keine Lust mehr? Das kann ich mir nicht vorstellen.“ ,,Resus, ich glaube, das wirst du erst begreifen, wenn du etwas älter bist, aber…ich sehe mich nicht mehr als Krieger der Flamme. Ich sehne mich nach…etwas Frieden.“ Dem immer noch verwirrten Blick von mir nach zu urteilen, bleibt meinem Onkel keine andere Wahl, als weiter zu reden. ,,Ich bin kampfbereit, das unter allen Umständen, aber die pure Zerstörungskraft meiner Flammen soll der alleinigen Wärme weichen. Anders gesagt: Einst war ich Krieger der Flamme, öfter verwundet, als du vielleicht glaubst, verletzt, geprägt von Vorurteilen und dem falschen Selbstbild, was andere verursacht und geschaffen haben. Jetzt bin ich Krieger des Lichts und teile die Strahlen nur noch mit denen, die für sich selbst den aufrichtigen, ehrlichen Wunsch haben, ihre eigene Wahrheit zu leben, um glücklich zu sein. Mehr als andere unseres Clans, wie zum Beispiel dein Bruder, der seine Erfahrungen erst noch sammeln muss, möchte ich mich den uralten Werten der Mandalorianer widmen und das ist etwas, was ich auch dir weitergeben möchte, Resus.“ Genau wie mein Vater, tätschelt auch er jetzt meinen Kopf. ,,Gegenseitiger Respekt und Akzeptanz sollte sich von selbst verstehen und die Freiheit, so zu sein wie man ist oder sein will, niemanden vom eigenen Lebensstil überzeugen zu wollen oder die Spielregeln festzulegen. Wenn du das verstanden hast, ist dir die Möglichkeit gegeben, neugierig zu sein, dich inspirieren zu lassen, dich selbst neu zu erfinden, sofern dich nichts daran hindert oder du zu sehr mit dir selbst beschäftigt bist.“


    Ich löse mich von meiner Mutter und meinem Onkel und schaue aus dem Fenster, entgegen dem Farbenspiel, das sich mir vorher schon angedeutet hat. Ich verstehe noch nicht ganz, was er meint, aber irgendwie…glaube ich ihm. Mir bleibt allerdings nicht viel Zeit darüber nachzudenken, denn ich merke, wie er aufsteht und sich neben mich stellt, diese Legende, dieser ältere Mann…mein Onkel. Da hockt er sich auf einmal hin und erzählt mir noch mehr, etwas, an das ich mich wohl noch lange erinnern werde. ,,Siehst du? Dafür lohnt es sich doch…Wenn der Abend die Sonne hinunter zieht und der Tag sich dem Ende neigt, dann schläft die Welt, aber du bist da und scheinst.“

  • Wut, Raserei, Bessesenheit.


    Ein wütender, lauter und langanhaltender Schrei gellte durch die Trainingshalle. Die Körperattrappen, die zur Nahkampfausbildung verwendet wurden, flogen durch den Raum, während sich eine Schar blutjunger Techniker in Sicherheit brachte. Wieder klatsche eine der Figuren, die aus nachgiebigem Material bestanden, welches sich nach kurzer Zeit wieder in die Ausgangsform brachte, erst an die Durastahlwand der Halle und dann auf den Boden. wüst folgten kurz darauf zwei Schlagstöcke aus Gummi, die auch Teil der Übungsausrüstung waren.
    Deccard und Cain, zwei Ausbilder für den Kampf Mann gegen Mann, schauten sich an und seufzen wie auf Kommando. "Er braucht heute ungewöhnlich lang." bemerkte Cain und sein Gegenüber nickte zustimmend. "Hat vielleicht was mit dem letzten Einsatz zu tun." erwiderte Deccard und schaute wiederholt auf sein Chrono. "Jemand hat erzählt, dass sie seine Schwester mit irgend'nem Zeug vollgepumpt haben und ihr ein' Blaster in die Hand gedrückt haben" Der Ausbilder kratzte sich am Kinn. "Ich hab' noch nie erlebt, dass der für irgendwas Gefühle zeigt, was nicht mindestens zwanzig Prozent hat, oder zumindest ein Promill'" fuhr er fort und beobachtete den Mann, der in der Mitte der Halle Puppen verdrosch.


    "Naja was solls, wir müssen ihn da langsam mal wegholen, sonst kommt noch jemand auf die Idee das zu berichten." sagte Deccard mit Verdruss in der Stimme. "Ja und es wäre schade um das Zeug, was er hat. Wirklich schade."

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    natch is doof

  • Büro des Kommandierenden Offiziers
    Später Nachmittag
    Allein


    Mit eiserner Miene schloss der Admiral den Unfallbericht von Jiros und warf das Datenpad zu den anderen auf seinem Schreibtisch. Enob war ein junger Hitzkopf, der oftmals noch nicht ganz zu wissen schien, wo sein Platz in der Galaxie und an Bord der Ensiferum war, aber er schien das Herz am rechten Fleck zu haben – was sich durchaus noch als Problem erweisen konnte. Dennoch war er trotz seiner heiklen Abstammung bisher stets loyal geblieben und darüber hinaus war er in der kurzen Zeit ihrer Existenz zu einem der fähigsten Steuermänner der Dominator-Klasse II und einem durchaus brauchbaren Taktiker herangereift. Unter anderen Umständen hätte Acido in diesem Moment wohl darüber nachgedacht, seinen leitenden Navigator dem Administrationsbüro für eine Offizierslaufbahn vorzuschlagen.


    Doch in diesem Augenblick ging es allein um die Sicherheit seines Schiffes und der Operation. Kindische Rivalitäten in der Crew hatten diesen Unfall verursacht und beinahe für einen kritischen Zusammenbruch in den Gravitationskammern gesorgt, der im schlimmsten Fall – so hatte es ihm die Technik berichtet – zu einer gravitativen Dissonanz mit dem Magnetfeld von Geonosis geführt und die Ensiferum entzwei gerissen hätte. Gut, die Wahrscheinlichkeit dafür war nach Einschätzung der Ingenieure äußerst gering, dennoch war einer seiner Unteroffiziere bei dem Vorfall schwer verletzt worden und auch, wenn Jiros dies in seiner üblichen Manier zu seinem Vorteil gewandelt hatte, konnte und wollte Acido ein deratiges Fehlverhalten unter seinem Kommando nicht dulden.
    Anders als er es selbst in seinen eigenen Verordnungen zum Strafverfahren in der Revolutions Armada verordnet hatte, waren die an dem Unfall beteiligten Sicherheitsoffiziere zum Tode durch ihre eigenen Kameraden verurteilt worden. Mochten sie ruhig munkeln, Enob stünde unter seinem persönlichen Schutz. Sollten sie ihn ruhig fürchten. Das würde sie wenigstens davon abhalten, einen so törichten Fehler zu begehen.


    Angst. Angst war der Schlüssel zur Macht… Nicht der Macht, die Krason nutze und die Acido mit Hilfe des Glitterstim gerade erst zu verstehen begann. Sondern wahre Macht.


    Mit einem bestimmten Glitzern in den goldenden Augen wandte sich der Geonosianer von dem langsam wachsenden Konstrukt in der Werft ab und fixierte ein anderes Datenpad, das neben ihm auf dem Tisch lag. Es war eine schier endlose Auflistung von Namen, von denen ihm manche sogar bekannt vorkamen: Das Insassen-Register des Raumgefängnisses. Totalverlust aller Primärziele. Und ein Großteil der Söldner-Truppe war ebenfalls verloren. Dennoch hatte der Admiral bereits kurz nachdem das Team aufgebrochen war, den Vertrag mit Chesterfield Inc. unterzeichnet. So sehr er den persönlichen Verlust für so viele seiner Crewmitglieder auch bedauerte, die gemeinsame Niederlage auf der Station würde alle nur noch mehr seiner Sache dedizieren. Angst führte zu Leid, Leid führte zu Wut und Wut war das Schwert der Leidenschaft. Niemand wusste das besser als er selbst.
    Und genau deshalb durfte dieser Einsatz auch nicht folgenlos bleiben…


    „*Commander Cross, zum Debriefing in den Konferenzraum. Das gesamte Team. Auch Chesterfield.“

  • Wieder zurück im Büro
    Später am Abend
    Allein


    Die Besprechung war überraschend ereignislos verlaufen. Wie sich herausgestellt hatte, war der Commander schon früh kampfunfähig gemacht worden, das Desaster ging vollends auf das Konto von Chesterfield und die verantwortlichen Feldoffiziere waren bereits im Einsatz gestorben. Somit bedurfte es keines weiteren Exempels. Lediglich das Detail, dass sie auf ihre eigenen Angehörigen geschossen hatten, musste aus den offiziellen Berichten gestrichen werden, damit kein weiterer Unmut unter der Mannschaft aufkam und am Ende noch jemand begann, unbequeme Fragen zu stellen. Ihr gerechter Zorn war gut, der Wunsch nach Rache beabsichtigt, aber er musste die Richtigen treffen.
    Und das würde er; mit der flottenweiten Veröffentlichung der Verlustlisten und einer angemessenen Kondolenz-Feier. Shir kümmerte sich bereits darum.
    Acido hingegen bestätigte in diesem Moment die ersten Marschbefehle für Chesterfield ins Heimatsystem. Etwa zweihundert Mandalorianer auf dem Ausbildungsniveau der Spectres zu seinen Diensten.
    Und bald würden es noch viel mehr sein. Wenn nur Atin Shun sich einmal zurückmelden würde…

  • Vorsichtig an seinem Kaffee schlürfend, den ihm sein ehemaliger Vorgesetzter und Stellvertreter netterweise gebracht hat, kümmert sich Resus gerade um die Entschlüsselung eines abgefangen Signals. Etwas ungestörter befindet er sich deshalb im Besprechungsraum und betrachtet sein Pad.

    Gerade als er mit dem Dekodieren beginnt und einige Zahlen über den Bildschirm huschen, ertönt jedoch ein leises Klicken, das für andere, außer Resus, unhörbar ist. Die mechanische Einheit seines linken Auges stellt sich mal wieder selber ein, um sich der Sicht seines anderen Auges anzupassen, was ihn jedes Mal zucken lässt. Genervt fasst er sich an die Schläfen und massiert sie, während er seine Augen schließt. Die Gewöhnung wird noch andauern, das weiß er, doch etwas anderes macht ihm viel mehr Sorgen.


    Seine Aktion mit den Gravitationswellenprojektoren ist eine furchtbare Fehleinschätzung gewesen, die den Tod von einigen Piloten nach sich gezogen hat. Dies ist leider keine Seltenheit im Krieg, doch obwohl ihn der Admiral sogar zum Leitenden Navigator gemacht hat, bekommt er diese Szenen nicht mehr aus dem Kopf. Eigentlich hat jeder auf der Brücke sein Leben an sich vorbei ziehen sehen, aber das ist es nicht, was Resus zu schaffen macht. Seit seiner Operation hat es noch nicht viele Hinweise gegeben, allerdings ist ihm dieses vorschnelle Handeln aufgefallen. Er hat sich dem Befehl des Admirals widersetzt und das ist etwas, was sich Resus wohl nie wieder verzeihen wird. Nie wieder wollte er es auch nur im Entferntesten zu einer Situation wie damals auf Mandalore kommen lassen.


    Da er es sich nicht anders erklären kann, schiebt Resus dieses Fehlverhalten deshalb auf Jiros. Er weiß noch nicht, was genau der Doc getrieben hat, aber er sollte vorsichtig mit seinen zukünftigen Entscheidungen sein. Zumindest kennt er nun einige Vorteile seines neuen Auges. Wenn er richtig analysiert hat, ist es ihm teilweise möglich, einmal benutzte Einstellungen sogar mit seinen Gedanken wieder aufzurufen. Das hat er bemerkt, als er zu Leila auf der Brücke geschaut und sich sein Auge sofort an Entfernung sowie Lichtverhältnisse angepasst hat. Ihr scheint es wieder etwas besser zu gehen. Immerhin hat sie ihn seit langem mal wieder angelächelt, was ihm zusammen mit der Beförderung viel Kraft gegeben hat. Auch in diese Richtung sollte er einen weiteren Schritt wagen, denkt sich Resus.
    Als Leitender Navigator ist er im Crewgraben nun häufiger in Bewegung, um seine Kameraden zu beobachten und aufeinander abzustimmen, jedoch wird er es sich nicht nehmen lassen, diese Schönheit von einem Schiff hin und wieder selbst zu bewegen.


    Nachdem Resus seine glücklicherweise kaum unterscheidbaren Augen wieder öffnet, zeigt ihm sein Pad auch schon das Ergebnis der Entschlüsselung. Unfassbar…

  • Gelangweilt rührte Quia mit ihrem Zeigefinger in dem Wasserglas, welches vor ihr auf dem Tisch stand, herum. "Nasenbluten, Kopfschmerzen und nun wieder ein sich anbahnender Krampf. Was stimmt nicht mit mir?", murmelte sie vor sich hin.


    Sie schlug sich auf die Stirn, um auf andere Gedanken zu kommen, dachte aber schnell wieder darüber nach, woraufhin Quia kurz genervt stöhnte und einen verschweißten Beutel aus ihrer Hosentasche nahm. Auf ihm war ein Medizinsymbol und daneben stand "MCm.Choux". Quia riss ihn an einer seitlichen Einkerbung auf und schon trat ein dunkles grünes "Gelee" aus der Packung. Eine kleine Menge davon drückte sie ins Glas und trank es, nachdem es sich langsam verteilt hatte. Daraufhin stand Quia auf, versuchte die Packung so zu falten, dass sie sich möglichst nicht von alleine wieder öffnete und somit das "Gelee" in der Tasche verteilt wird.


    Auf dem Weg hinaus aus der Schiffskantine und in Richtung der Crewunterkünfte, legte Quia den nicht vom Krampf geplagten Lekku um den Hals und dachte über die Arztbesuch-Odyssee nach. Niemand konnte klar diagnostizieren, wieso diese Krämpfe entstehen. Die meisten verschrieben nur Kopfschmerz Tabletten, andere hielten es für Phantomschmerzen.


    Sie machte halt vor den Turboliften und suchte sich einen leeren aus, der als Quia drin stand auch schnell voll wurde. Für Quia waren voll gequetschte Lifte nichts Neues und seit jeher in ihrem Alltag vorhanden. Sal'kaasa, ihre Heimatstadt, ist zwar nicht wirklich groß, und somit auch entsprechend "leer", aber in Lessu waren sie dafür umso voller.


    Letzendlich erreichte sie ihr Quartier und tippte einen Code an ihrer Tür ein, worauf diese sich mit dem vertrauten Geräusch öffnete. Quia legte sich auf ihr Bett und laß die neuen Kommandierungen durch. "Wieder keine Leute die hier mit 'rein kommen." Trotz dessen, dass sie etwas schüchtern ist, hätte Quia gerne ein bisschen mehr Gesellschaft. Da sprang sie übereifrig auf und ging zu ihrem Spind. "Mist, das Date!" Zwar erhoffte Quia sich nicht allzu viel von dem "Date", aber immerhin war es der 2. Offizier. Sie öffnete den Spind: "Gähnende Leere", wäre zwar übertrieben, aber bis auf ein paar Sachen, gab es nicht viel mehr. Letztendlich nahm sie nur die zwei Ys'raks heraus und ihren Stirnreif.
    Während ihrer geistigen "Abstinenz" und der Aufregung wegen dem "Date", hatte Quia ihre Schmerzen ganz vergessen. Die Medizin schien wohl etwas zu wirken, der Krampf war zwar noch da, aber wesentlich schwächer als normal und die Kopfschmerzen hatten sich währenddessen wohl auch in Luft aufgelöst. Sie zog die Ys'raks über ihre Lekku und setzte den Reif auf. Danach setzte sie sich wartend auf einen der Stühle im Raum.


    Immer wieder schaute Quia ungeduldig auf ihr ImpPhone. Sie bemerkte noch einen Kaffeefleck auf ihrer Hose und zog sich somit noch eine andere kurze Hose an. Ein letztes Mal begutachtete sie sich noch in der Frontkamera ihres Phones. Danach legte sie sich in ihr Bett, nahm ihr Pad hervor und fing noch einmal an, den Schlachtplan von Resus durch zu gehen.


    Während Quia den Schlachtplan durchging, kam ihr immer wieder das schlechte Gewissen hoch. Nach Resus' Unfall hatte sie sich nicht einmal bei ihm erkundigt, wollte aber immer wieder.
    Sie warf noch einen Blick auf die Uhr und fing dann an die Nachricht an ihn zu schreiben...

  • Büro des Kommandierenden Offiziers
    Fortgeschrittener Abend
    Mit Yabol (NPC)


    Unsichtbare Rauchschwaden zogen sich über Acidos krauser Stirn zu Gewitterwolken des Zorns zusammen. Auch wenn rein äußerlich äußerst beherrscht, verriet der starre Blick des Archdukes die Emotionen, die ihn ob des neuerlichen Verrats durchfluteten: Enttäuschung, Verzweiflung, Hass und … Furcht.
    Ruhig legte Acido das DataPad des gealterten Ingenieurs, der bereits unter Bradly auf der Predator gedient hatte, beiseite und ließ die Hand langsam unter den breiten Tisch gleiten, hinter dem er saß.


    Das war der Beweis! Sein Verdacht, den er schon beinahe in das Reich der Wahnvorstellungen, genährt durch die überwältigenden Sinneserweiterungen, die der Spice-Konsum nach sich zog, geschoben hatte, erhärtete sich. Es gab also noch einen Maulwurf, eine Made im Speck, hier direkt unter ihnen, und – was vielleicht am schlimmsten daran war – auf seinem Schiff. Hemmers Verrat war ein herber Schlag in die Magengrube seiner Ehre gewesen, doch so sehr er sich bemühte, selbst der beste Kommandant konnte bei dieser Größenordnung nie all die komplexen Prozesse von Moral und Meinungsbildung auf den einzelnen Schiffen seines Geschwaders überblicken. Doch hier, auf der Ensiferum, seiner ureigenen Einheit, die er doch so fest in seinem eisernen Griff zu haben glaubte; ja, selbst hier forderte man ihn heraus. Und diese undankbare Made würde er zerquetschen!
    Auf keinen Fall durfte er noch einmal zulassen, dass dieser Tumor weiter wachsen konnte.


    Ohne eine erkennbare Regung im Gesicht legten sich Acidos Finger an den Abzug des Schallblaster-Karabiners, den er wie gewöhnlich im Oberschenkel-Holster unter dem Tisch trug.
    „Danke, Yabol. Sie können dann gehen.“


    „Sir, ja, Sir!“ Der Alte kehrte ihm den Rücken zu und setzte sich in Bewegung.
    Fast lautlos entsicherte der Daumen den Hahn der Waffen-Adaption, die rein äußerlich so gar nicht mehr an ihr geonosianisches Vorbild erinnerte.


    „Ach, eines noch…“
    „Sir?“
    „Haben Sie die Nachricht gelesen?“


    Yabol hielt für einen Sekundenbruchteil inne, drehte sich auf dem Absatz um und entgegnete überrascht: „Natürlich nicht, Sir!“


    Acido lächelte humorlos und nickte langsam, während er langsam unter dem Tisch den Hahn wieder zurückgleiten ließ. „Wegtreten!“
    Als der Mann gegangen war, funkelte noch immer kalter Zorn in Acidos Augen. Ein Blick auf den Schichtplan genügte, um zu wissen, wer gerade Brückendienst hatte.


    „*Enob? Ich habe Ihren Bericht erhalten. Er bleibt bis auf Weiteres unter Verschluss! Lassen Sie mein Shuttle vorbereiten!“

  • Imperiale Akademie - Kurs: Astrophysik


    „Vor mehr als 25000 Jahren kam der erste Hyperraumantrieb zum Einsatz…“, erzählte der Lehrer, ein Offizier des Imperiums, mit ruhiger Stimme, während er mit gefalteten Händen voran durch den Klassenraum an Resus vorbei ging. Er fand, dass der Bothan mit seinem weißen Fell und den blauen, golden gesprenkelten Augen eine beeindruckende Aura ausstrahlte, weshalb Resus immer wieder gerne diesem Unterricht beiwohnte. „…und ermöglichte uns das Reisen in Überlichtgeschwindigkeit.“ Er drehte sich abrupt um und ging wieder zur Holotafel im Blick der Schüler, bis er sich zu ihnen wendete. „Licht! Energiereiche Strahlen, die zwei verschiedene Eigenschaften aufweisen: Eigenschaften von Wellen und…“ Der geduldige Bothan wurde von dem Zucken eines Arms unterbrochen, das die Meldung eines Schülers signalisierte, woraufhin dieser zu sprechen begann. „…und Eigenschaften eines Teilchenstroms. Daraus folgt, dass Licht wie jedes andere Objekt der Schwerkraft unterliegen müsste, Sir.“ Es war offensichtlich, dass jeder im Raum, wie auch Resus, das Wort „Streber“ im Sinn hatte, doch nicht der Lehrer. Dieser riss die Arme hoch und sagte: „Exakt! Darauf wollte ich hinaus. Zehn Punkte für Gryf…oh, ich meine…Gut gemacht!“ Er drehte sich zu den Kontrollen der Holotafel und gab irgendetwas ein, woraufhin das dreidimensionale Abbild eines großen Sterns erschien und er sich wieder seinen Schülern zuwendete.


    „Bei einem Stern, der eine größere Dichte hat, aber mehr als 500-mal so klein ist wie diese Sonne, ist die Fluchtgeschwindigkeit, wie sie wissen, höher als die Lichtgeschwindigkeit. Hier sind die Lichtteilchen nicht mehr schnell genug, um der Anziehungskraft dieses Sterns zu entkommen.“ Mit einem Wink des Lehrers änderte sich das Holo, der Stern schrumpfte immer weiter und verlor immer mehr von seinem Licht, bis es schließlich gänzlich verschwand und sich der Raum darum verzerrte. „Der Stern muss daher nach außen schwarz erscheinen oder konkret gesprochen: Er ist unsichtbar! Wie nennen wir diese Entwicklung?“ Der gleiche Schüler von eben meldete sich, was einiges Kichern nach sich zog, doch er bekam seine Chance. „Die Entwicklung eines Schwarzen Lochs, Sir!“ Der weiße Bothan, der für seine merkwürdigen, aber effektiven, Unterrichtsmethoden bekannt war, lächelte, denn er hatte seinen Schützling dort, wo er ihn haben wollte. „Und wie nennen wir das, was Schwarze Löcher zu tun pflegen?“ Nun veränderte sich der selbstbewusste Gesichtsausdruck des Schülers und jedem anderen im Raum zu einem fragenden. „Gra…Gravitation, Sir?!“ Die Mine des Lehrers wurde strenger und seine Stimme nahm eine dunkle Tonlage an. „Verrat.“


    Die Schüler blickten sich um und suchten nach einer Erklärung in den Gesichtern der anderen, ehe der Bothan vor der Holotafel sich aufrichtete und mit einem weiteren Wink in das Innere des Schwarzen Lochs zoomte und fortfuhr. „Dieser Stern hat seine Kameraden verraten, sehnt sich nach Stärke und verschlingt alles, was ihm in die Quere kommt, selbst das Licht der anderen. Allerdings hat dies einen Nachteil und ich denke, sie stimmen mir zu, wenn ich ihnen sage, dass niemand Verräter leiden kann und diese bestraft gehören, doch…sie sind schon gestraft worden. Ihr Herz, die Masse im Innern eines solch dichten Objekts ist so eng zusammengedrängt, dass selbst Atome ihre ursprüngliche Form nicht bewahren können. Die Schwerkraft ist so groß, dass die Atome zusammengequetscht und die Elektronen in ihre Kerne hineingedrückt werden. Hört der Stern nun auf zu kollabieren? – Nein! Wie eine Kugel, die den nächsten hohen Punkt einer Bergkette erreicht hat, nimmt sie wieder an Fahrt auf und rollt weiter. Der Verräter hat also nicht nur seine Kameraden, sondern auch sich selbst verraten, sein Herz verraten.“

    Der Bothan blickte in verwirrte Gesichter, aber Resus hatte verstanden, was er sagen wollte. Er blickte sich um, musterte seine Kameraden und dachte: „Falls mich einer meiner Kameraden verraten sollte, und ich hoffe, das wird niemals geschehen, kann ich nicht anders, als Mitleid zu empfinden. Solange ich mich außerhalb seiner beeinflussenden Reichweite bewege, bleibt mir nichts anderes übrig, als die zu retten, die er zu verschlingen sucht.“



    Ein stechender Schmerz ging durch Resus‘ Brust, was seine Holomaske zum Flimmern brachte, und ein ferner, markerschütternder Schrei war zu hören. Seine Augen weiteten sich. „Leila?!“

  • Dantooine – ZI: 270809 n. E.


    Der Stern Dina schien, der Himmel war bilderbuchblau, es war schon fast richtig warm. Es war einer der schönen Tage zum Jagen, doch Resus‘ Bruder musste hier den Babysitter spielen. „Echt klasse!“, dachte er sich. Seine Kameraden jagten jetzt wahrscheinlich schon den ersten Iriaz hinterher, und was machte er? Er trottete mit seinem unerfahrenen Brüderchen am Rande eines Wäldchens unweit vom Lager. Lagerwache! Ordo, sein Vorgesetzter sozusagen, machte das vermutlich sowieso nur um ihn zu ärgern, weil er wahrscheinlich genau wusste, wie ernüchternd es für ihn war, seinen Bruder begeistert zu loben, wenn er einen der schönen Brith im Himmel entdeckte. So hatte er sich seine Zeit bei den Mandalorianern nicht vorgestellt. Es musste ja unbedingt er Wache halten und dem Jungspund die Flora und Fauna zeigen. Aber Befehl war Befehl.


    Gelangweilt und frustriert trottete er also mit Resus durchs Gestrüpp und war nur froh, dass ihnen bisher keines der gefährlicheren Tiere entgegen kam, obwohl er sein Blastergewehr fest in den Händen hielt. Als sie sich einige Meter vom Lager entfernt hatten, fiel ihm ein Stein vom Herzen, da es in dieser Gegend recht still war und sie bisher nur einen Brith gesehen hatten. Erstens verlor Resus dann vielleicht eher die Lust und wollte wieder zurück, sodass sein Bruder sich noch etwas ans Feuer setzen konnte, und zweitens entging er so nervigen Fragen von Resus, deren Antworten er auch auf Mandalore bekommen könnte. Allerdings musste er sich eingestehen, dass diese Welt recht angenehm war.


    „Hey, was ist das denn?“, rief Resus und rannte auch schon los, um an einer Pflanze zu ziehen. Gerade wollte er Resus nachrufen, dass er hier nicht einfach einen fremden Garten umgraben sollte, doch da hatte er schon die Wurzel in den Händen und präsentierte sie seinem Bruder. Dieser nahm sie ihm sofort weg und legte sie, nachdem er sie musterte, wieder an ihren Platz. „Das ist eine Vincha-Wurzel. Sie ist für die hiesigen Ureinwohner von hohem Wert, nicht für uns. So und jetzt lass uns gehen! Hier ist eh nichts los. Geh schon mal vor.“ Dank des Befehlstons seines Bruders und einem mürrischen Blick, machte Resus auch sofort kehrt und ging in Richtung Lager, ohne weiter nachzufragen, während sein Bruder zum nächsten Baum spazierte, um sich zu erleichtern. Er kam jedoch nicht dazu, da er ein Knacken im Wald bemerkte, das ihn aufschrecken ließ. Er zielte mit seinem Blaster ins Dickicht, als ihm ein vertrautes Gesicht vors Visier trat – Ordo. Resus‘ Bruder lächelte erleichtert und senkte das Gewehr wieder, als auch die anderen Kameraden erschienen.


    „Ihr seid schon zurück?! War die Jagd erfolgreich?“ Ordo antwortete mit Besorgnis erregender Stimme. „Wir haben gerade mal ein paar Fabool erwischt, doch das ist nicht der Grund für unsere Rückkehr. Wir haben Spuren entdeckt, die der Grund für diese Stille sein könnten…Kath-Hunde. Wir haben ihr Revier betreten.“ Noch bevor Resus‘ Bruder weiter fragen konnte, wurde die Aufmerksamkeit der beiden gen Lager gelenkt. Die Erscheinung war deutlich: Rot-weißes Fell und drei höckerähnliche Gebilde auf dem Kopf. Ein Kath-Hund, der knurrend und bellend auf Resus zu rannte.


    „Resus!“, schoss es ihm durch den Kopf und so schnell wie noch nie zuvor in seinem Leben rannte er zu seinem Bruder, die Rufe von Ordo ignorierend, die ihn vor dem Rudel warnten. Sekunden später erreichte er das Lager und sah ein Bild, das er wahrscheinlich nie wieder vergessen würde. Resus hing wie ein nasser Sack an dem Ast eines Blba-Baums, der Hund direkt darunter. Kläffend, sabbernd und ziemlich in Rage sprang er immer wieder hoch und versuchte, nach Resus zu schnappen. Ohne nachzudenken, riss er das Gewehr hoch und gab dem Tier einen tödlichen Schuss. Jetzt ging allerdings ein anderer Hund, den er vorher nicht bemerkt hatte, auf ihn los, sprang ihn an, und Resus‘ Bruder versuchte sich mit seinem Gewehr, jetzt als Schlagwaffe, so gut wie möglich zu wehren. Den ersten Angriff konnte er noch abhalten, aber der Kath-Hund war einfach stärker. Beim zweiten Sprung riss das Gewicht des Tieres ihn zu Boden und er schrie auf, als sich der kräftige Kiefer der Bestie in seinen Unterarm grub. Er wollte sich losreißen, aber der wesentlich stärkere Hund ließ ihm einfach keine Chance. Immer tiefer gruben sich die Zähne in seinen Arm und er war für einen Moment unfähig, sich zu wehren. Doch dann flammte neue Kraft in ihm auf und er trat mit voller Wucht auf das Tier ein, während er mit der freien Hand versuchte, die Kehle des Hundes zu fassen zu bekommen. Für einen kurzen Moment sah es so aus, als würde das Tier von ihm ablassen, doch dann verbiss es sich in seine Seite, was noch schmerzhafter war als der Arm. Er spürte wie dieses monströse Gebiss sich immer weiter in seinen Körper bohrte und sah, wie er ziemlich stark blutete. Aber gerade das Blut machte den Hund noch wütender und er fiel noch gieriger über sein Opfer her. Er versuchte zwar immer noch, sich zu wehren, aber das hatte jetzt kaum noch Zweck, denn er spürte nur noch die schrecklichen Schmerzen und hatte den Geschmack seines Blutes auf der Zunge.


    Dann hörte er plötzlich das vertraute Geräusch eines Blasters und alles war vorbei. Ordo hatte auf den Kath-Hund geschossen und das Tier sank leblos zu Boden. Sofort waren weitere Kameraden um Resus‘ Bruder herum und schauten nach den Wunden, doch er hatte nur einen Gedanken. „Resus…wo ist Resus?“, flüsterte er, da ihm zum Sprechen jegliche Kraft fehlte. „Hier, er ist hier bei mir.“, sagte Ordo, „Es geht ihm gut.“ Unter schier unglaublichen Schmerzen drehte er seinen Kopf etwas und entdeckte seinen Bruder. Er schien etwas geschockt zu sein, aber wenigstens war er wohl auf. Das war die Hauptsache. Er blickte seinem Bruder in die Augen und wollte noch sagen, dass er die Vincha-Wurzel jetzt doch gut gebrauchen könnte, doch dann wurde ihm schwarz vor Augen und er spürte gar nichts mehr.

  • In Yabols Quartier sitzen sich selbiger sowie Resus gegenüber und besprechen die letzten Geschehnisse. Resus scheint dabei sichtlich aufgewühlt zu sein. Zumindest hat er es geschafft, sich an sein linkes Auge zu gewöhnen. Er atmet seufzend aus. „Die Hauptplatine von 44 scheint noch intakt zu sein. Er wird also wieder der ‘‘alte‘‘ werden. Allerdings fehlen mir die Mittel, um ihn zu reparieren und ich hatte gehofft, durch deine Kontakte an das beste Material zu kommen, was Geonosis zu bieten hat, verstehst du? Vielleicht könntest du in dem Zuge auch gleich eine kleine Änderung an seinen Subroutinen vornehmen.“ Yabol nickt bestätigend, doch in seinem Gesicht breitet sich Sorge aus. „Das könnte ich arrangieren. Ich könnte ein paar Informationstechniker zusammentrommeln, aber Resus…Du weißt, ich helfe dir gerne…“ Plötzlich wird er von einer donnernden Faust unterbrochen, die auf dem kleinen Tisch vor ihm landet. Sie stammt von einem wütenden Resus, der seine Stimme hebt. „Hör zu! Ich will, dass der Droide, sollte mir oder Leila etwas zustoßen, wobei Leila zu priorisieren ist, einschreitet und uns rettet, bevor er sich wieder Almeida zuwendet. Die hat ja noch 42. Ich will...nicht, dass ihr etwas passiert.“ Resus‘ Stimme wird am Ende des Satzes immer leiser und er senkt den Blick, als sich seine Faust wieder entspannt. „Was war das gerade?“, fragt er sich in Gedanken. „Ich bin früher nie so ausgetickt.“ Yabol tritt sofort näher an Resus heran und legt ihm eine besänftigende Hand auf dessen Schulter. „Ich mach das schon. Leg du dich erstmal hin, Sohn. Die OP, deine neuen Aufgaben und jetzt das... War vielleicht etwas viel auf einmal.“ Resus schaut zu Yabol auf und lächelt. „Ich danke dir. Ich werde mir Ruhe gönnen, aber zuvor muss ich noch etwas erledigen.“


    Wie die Schönheit eines Märchens, so liegt sie in einem Krankenbett, zu dem sich Resus geschlichen hat. Er sitzt neben der offensichtlich noch Bewusstlosen und hält ihre Hand zwischen seine. Mit ausdrucksloser Miene schaut er sie an. „Ein Raum weiter. Ich war ein Raum weiter und habe es trotzdem nicht geschafft. Das tut mir Leid. Ich weiß gar nicht, ob du mich hörst, aber…Dieser Droide von Almeida ‘‘42‘‘, er hat gedroht dich zu töten, sollte ich seinen…seinen Bruder nicht reparieren.“ Ein kurzes Schmunzeln überkommt ihn. „Wie lächerlich…eine Maschine droht einem Menschen. Dabei wollte er erst einen ehrenhaften Kampf. Ich gebe nichts auf einen Schwur, den ich einer Maschine geleistet habe, doch…es wäre dumm von mir, diese Gefahr zu unterschätzen. Ich könnte es mir nie verzeihen…“ Resus hält ihre Hand nun etwas fester. „Leila…, ich liebe dich nicht, weil ich unsere gemeinsame Zukunft vor mir sehe. Ich liebe dich, weil ich mir nicht vorstellen kann, ohne dich zu sein.“ Auch wenn er es sich selber nicht ganz erklären kann, lässt er ihre Hand los und beugt sich etwas vor, um ihr einen Kuss auf die Stirn zu geben.

  • Ungefähr fünf Minuten waren schon vergangen seit Norman, ein junger Pilot der Ensiferum und Freund, sich in den Besprechungsraum des Schiffes vor den schweigenden Resus setzte, der ihn zuvor freundlich hereingebeten hat. Dieser saß zurückgelehnt und blickte offensichtlich gedankenverloren in die Ferne, während er sich mit der Hand über den nachgewachsenen Kinnbart und die Lippen strich. Etwas nervös, ob es einen Grund für diese Stille gab, entschied sich Norman schließlich doch, ihn anzusprechen: „Du hast nach mir geschickt, Resus?“ Da erwachte der Navigator aus seiner Trance und schaute Norman kurz verdutzt an, bis er realisierte, weshalb er sich eigentlich in diesem Raum befand. Resus beugte sich etwas vor und legte seine Arme auf den Tisch, während er beinahe seufzend ausatmete. „Hm? Achja…Eine neue Einheit Hellfire Droiden ist angekommen. Ich möchte, dass du für mich ein paar Fotos von denen machst sowie dir allgemeine Daten zu den Dingern aufschreibst und mir schickst. Ich plane gerade ein Simulationsprogramm für die Navigatoren bzw. Kanoniere und komme selber nicht dazu.“


    Norman registrierte durchaus, dass Resus etwas beschäftigte, und wollte seinem Freund zur Seite stehen. „Ja…ja sicher. Alles in Ordnung? Du hast dir doch wohl mal kurz Ruhe gegönnt, wie Yabol gesagt hat, oder?“ Resus winkte diese Frage ab und zwang sich zu einem Lächeln, ehe er den Blick auch schon wieder senkte. „Ja natürlich…Ich…mache mir halt viele Gedanken.“ Norman schenkte seinem Freund ein echtes Lächeln, um ihn aufzuheitern. „Sie wird sich schon wieder erholen, Resus. Da bin ich ganz sicher.“ Resus richtete sich etwas auf und starrte sein Gegenüber an. „Ich weiß! Ihre neue Hand ist das Problem, aber das ist es nicht. Es ist etwas anderes und genau das verwirrt mich.“ Norman hob eine Braue und schaute ihn fragend an. „Als Leitender Navigator bin ich öfter unterwegs, als du jetzt vielleicht denkst, Norm. Tagtäglich renne ich von einer Seite des Schiffs zur nächsten und erst kürzlich war ich auf Geonosis, um unsere Sternenkarten abzugleichen.“ Er schaute wieder in die Ferne und seine Stimme wurde ruhiger. „Als ich mich wieder von Leilas Krankenbett geschlichen habe, musste ich schon wieder an diese…“ Plötzlich schaute er sich nervös um, bevor er sich wieder Norman zuwandte. „…diese Sternenkarten denken. Ich weiß auch nicht…“ Norman verstand nicht so recht, was Resus meinte, aber da er seinem Freund helfen wollte, überlegte er kurz, bevor er sprach: „Ich denke…Ja, ich denke, du solltest deine Arbeit vor Turon setzen. Immerhin sind wir im Krieg, also würde ich Sternenkarten vor alles andere stellen. Macht das Sinn?“ Resus lächelte nickend und stand auf. Offensichtlich hatte das Aufheitern Wirkung gezeigt. „Du hast Recht. An die Arbeit, also!“

  • Krankenstation
    Früher Abend
    Mit Almeida, Shir


    Leise betrat Acido den abgesperrten Bereich auf der Krankenstation, in dem Shir lag. Zwar hatte er sich von Jiros sagen lassen, dass sie wach und ansprechbar sei, doch er wusste aus eigener Erfahrung, wie anstrengend eine KoltoX-Behandlung war und die mentale Befragung durch Krason war sicherlich auch nicht spurlos an ihr vorübergegangen, auch wenn der Dunkle Lord ihm versichert hatte, achtsam mit dem fragwürdigen Verstand der jungen Captain umgegangen zu sein, bevor er sich schließlich selbst zurückgezogen hatte. Anscheinend besaß er doch noch einen Funken Anstand, um den beiden Offizieren ihre Privatsphäre zu gönnen, oder er war schlicht und ergreifend selbst erschöpft von der langwierigen Prozedur. Schließlich hatte er sich nicht nur um Shirs Gefühlswelt gekümmert...


    Angewidert betrachtete Acido ein millionenfach vergrößertes Abbild einer der Nanosonden, die seit dem Vorfall auf der Ordens-Station in Shirs Körper - und offenbar auch Verstand - wüteten, auf einem kleinen Diagnose-Holo neben dem Bett, ehe er es abschaltete, um den Blick sorgenvoll auf die Patientin zu wenden, die im Augenblick noch zu schlafen schien.
    Dass sie enttäuscht von ihm war, wusste er. Dafür brauchte er Krasons Bericht nicht. Und da war sie auch nicht die erste.
    Sein Blick fiel auf den Unterarm-Computer, den man ihr zu Behandlungszwecken abgenommen hatte, und er nahm ihn an sich, um ihn ebenfalls nachdenklich unter die Lupe zu nehmen.


    Wie viel wusste Bradly von all dem? Und wie viel hatte Shir dazu beigetragen, dass er es wusste?
    Nein, Shir war nicht die Einzige, deren Vertrauen durch seine Taten verletzt worden war. Und sie würde mit absoluter Gewissheit nicht die Letzte sein... aber das war das Los des Kommandanten; die Rolle, die ihm in diesem ganzen bizarren Konstrukt zugedacht worden war. Entscheidungen wurden getroffen und jemand musste seinen Kopf dafür hinhalten. Nicht immer waren jene, die entschieden, auch jene, die dafür gerade standen; im Falle des Militärs selten.
    Auch er war nur ein Zahnrad in diesem System, selbst jetzt noch. Aber seine Aufgabe war es, das Getriebe am Laufen zu halten. Und deshalb war er hier. Shir war nicht nur eine Freundin und ehemaliger Wingman. Indem er ihrem Antrag entsprochen und sie an Bord unter seine Fittiche genommen hatte, war sie eine Verpflichtung eingegangen, deren Tragweite sie wohl beide damals unterschätzt hatten. Nun fragte er sich, ob er ihr mit all dem nicht zu viel aufgebürdet hatte; ob er sie nicht besser wie den Rest der Galaxie im Unklaren zurückgelassen hätte. Sicher hätte sie ihn verteufelt, vielleicht sogar gejagd und zur Strecke gebracht. So oder so, ihr Verhältnis zueinander hätte sich geändert.
    Und nun war es ohnehin zu spät für Bedauern. Wenn sie die Notwendigkeit für das, was sie hier taten, und wofür er kämpfte, nicht verstand, gab es nur noch eine Lösung.


    Fast behutsam legte er den Computer mit dem wohl versteckten Notsignal-Sender zurück zu Shirs Sachen und wandte sich zu ihr um, als er glaubte, ein leises Rascheln der Krankenbettdecke zu hören.


    "Bist du wach?", fragte er mit ruhiger Stimme.

  • Krankenstation
    Früher Abend
    Mit Almeida, Shir


    Die Sterne flogen über Shir hinweg und es war als würden sich immer wieder verschiedenen Szenen der letzten Stunden, der letzten Jahre ... ja ihres ganzen Lebens vor ihr abspielen. Das Brüllen in ihrem Innern war erloschen, die Stimmen waren verhallt und zurück blieb eine tiefe Leere.


    Oft blieben ihre Gedanken an dem Punkt hängen, wo ihr Geist das erste Mal gebrochen wurde. Damals in der Folterkammer. Sie hatte diesen Raum betreten und eine neue Frau, ein neues Wesen hatte ihn wieder verlassen. Sie war damals die etwas tolpatschige wilde Pilotin gewesen, die sich auf das Abenteuer mit der Explorerflotte eingelassen hatte. Eine junge Frau, die geliebt und gekämpft hatte und nicht zu selten auch mal aufbrausend war. Doch danach kam Rachsucht, Hass, unbändiger Zorn und Kaltherzigkeit hinzu.


    Sie erlebte diese brennende Wut das erste mal in dem Dorf. Die Wut verzerrte ihre Gedanken, gab ihr einen Weg. Ein Weg ohne Kompromisse, ohne Gnade. Noch heute spürte sie die Hitze der Flammen, hörte die Schreie der Kinder und den Blick Kzinda Xess'. Ihrer Kameradin und Freundin, die mit angesehen hatte, wie Shir ihr Volk niedermachte.


    Die Bilder flogen weiter und Shir saß wieder mit ihrem alten Freund und Vertrauten an einem Tisch. Sie hatten damals überlegt eine ernsthafte Verbindung einzugehen, hatten sich öfters privat getroffen. George hatte ihr Rückenhalt in der Navy gegeben ...


    Aber sie konnte ihm einfach nicht von dem erzählen, was aus ihr geworden war. Wie sollte er sie noch respektieren? Eine Frau, die gebrochen und gedemütigt wurde? Eine Frau, die zu unkontrollierbaren Ausbrüchen neigte? Nein sie konnte es ihm nicht sagen. Es war eine ganz andere Person, der sie sich öffnete. Oft sagte sie sich selbst, dass sie es gestehen musste, dass es ein Geständnis aus der Not heraus war, um zum Militär zurückzukommen. Erst viel viel später erkannte sie ihre eigene Lüge. Es war Vertrauen. Sie vertraute Acido einfach mehr. Sie hatte ihm schon immer vertraut. Sie vertraute auf seine Weisheit, seine Entscheidungen und dass er sie auffagen würde, wenn sie einbrach. Er war schon vom ersten Tag in der Navy ihr Fangnetz gewesen, holte sie aus ihrem Jäger, wenn sie angeschossen im Raum trieb und munterte sie wieder auf als Sie ihre ersten Kameraden verlor. Acido Hailfire war der Mann gewesen, dem sie schon immer mehr als jedem anderen Vertraute.


    Und doch sollte die Zukunft sich verdunkeln. Der Zwischenfall mit den Nanobots hatte zur Folge, dass ihre Wutanfälle stärker wurden und häufiger auftraten. Die dunkle Macht der Bots verstand es von ihren Gefühlen Besitz zu ergreifen und diese zu nutzen. Lange gelang es ihr eine vage Balance aufrecht zu erhalten, doch dann sollte sich alles ändern. Acido wand sich von Casston und dem Imperium ab. Stets in Angst vor Verrätern, begann sich sein Verstand zu vernebeln. Er schloss sie aus, er ließ sie inhaftieren. Ihre Crew misstraute ihr, Sie konnte nicht mehr klar zwischen Freund und Feind unterscheiden. Wer war der Feind? George? Was hatte er ihr je getan? Casston? Hatte sie nicht ihm und dem Imperium die Treue geschworen? Die Ensiferum? War das nicht ihre Familie?


    Als ihre sichere Umgebung Stück für Stück zusammenbrach, brachen auch ihre geistigen Schutzwälle langsam in sich zusammen und immer öfter gewannen die Bots überhaupt über ihre Emotionen und die "Gebrochene Shir" wurde langsam zu einem regulären Gast. Ja manchmal war es sogar einfacher ihr die Entscheidungen zu überlassen. Entscheidungen, die keine Beweggründe hinterfragten, sondern einfach mit voller Brutalität handelten. Es war einfach kein Mitgefühl zu haben.


    Und dann war Acido plötzlich weg ... Es gab wieder einen Verräter und der Archduke Admiral zog sich zurück, ohne Shir ins Vertrauen zu ziehen. Der Bruch war vollzogen und es gab nur noch ein Wunsch in der Line Captain. Den Wunsch den wahren Verräter zu finden und vor den Admiral zu bringen. Den Wunsch ihre Treue zu beweisen. Es war an der Zeit für die "Gebrochene Shir" zu übernehmen und alle notwendingen Mittel einzuleiten. Shir griff Turon an, in der Hoffnung, dass der Verräter auf ihr doppeltes Spiel hereinfallen würde... Es war nur logisch gewesen, sie musste drastisch handeln, um ihn von ihrer Aufrichtigkeit zu überzeugen um ihn aus der Reserve zu locken. Jeder an Bord wusste, dass Shir ein gutes freundschaftliches Verhältnis zu Turon hatte und so war es Sie, die sie angreifen musste. Shir hatte schon lange Vynmorr im Visier und so arrangierte sie alles. Der gefakte Angriff auf das System, das Gefangen Nehmen der Piloten. Die Befragungen und dann die erste Täuschung durch ihre Offiziere, die den "Gefangen" ihre Hilfe anboten als mutmaßliche Helfer des Imperiums. Aber natürlich würde ein Meisterspion Bradlys all das durchschauen und all das war nur eine Ablenkung. Eine billige Tuschemalerei auf dem eigentlichen Gemälde. Shir war das Kunstwerk. Sie würde sich das offene Misstrauen, dass ihr von Acido und Krason ausgesprochen wurde zu Nutze machen und den Verräter täuschen und so auf ihre Seite ziehen. Sobald er ihr gestanden hatte, hätte sie ihn zu Acido gebracht. Hätte die Dinge wieder in Ordnung gebracht ... Doch es kam alles ganz anders und so lag sie hier und musste mit Ansehen, wie Acido ihr persönliches PAD überprüfte. Hatte er sich nicht gefragt, warum er darauf Zugriff hatte, wo sie doch Vorreiter in DNA-Erkennungsanalysen war? Hatte er nicht ein gleiches PAD, dass nur er bedienen konnte?


    Ein Träne rann ihre Wange herunter und als sie ihren Kopf Richtung Acido drehte entrang sich ihrer trockenen Kehle ein leiser Schluchzer, der ihren Körper etwas schüttelte. "Bist du wach?" sprach der Archduke Admiral sie an. Shir erwiderte seinen Blick für eine lange Zeit. Weitere Tränen rannen ihr übers Gesicht. Langsam Träne für Träne, bis sie versuchte ihre zittrige Stimme zu finden "Warum hast du mir nicht vertraut?" stellte Sie die Frage in den Raum, die Sie sich seit so vielen Monaten stellte. Die Frage, die Sie aufgrefressen hatte und jetzt wo Krason Sie auf eine Reise zu sich selbst geschickt hatte, jetzt wo der Dunkle Lord die Bots bekämpft hatte, nur noch leer und traurig im Raum schwebte.

  • Vor einem Außenposten des Imperiums war sie im vollen Gange. Noch hatte Resus die Übersicht nicht verloren, während er versuchte, seine Schützlinge, ein Team des Ka'rta Klans, zusammen und am Leben zu halten. Das gelang ihm mehr Schlecht als Recht, denn der Kampflärm, das Schreien und Brüllen über Com sowie das Donnern der immer noch feuernden Artillerie überdeckte fast jeden Befehl. Sein Trupp befand sich so ziemlich im Zentrum einer gewaltigen Schlacht zwischen dem glorreichen Imperium und mehreren Schwesterklans, die in eine Falle der Imperialen gerieten. Die Schlacht war noch frisch und ein Sieger war noch nicht abzusehen.
    Stunden tobte der Kampf weiter und von den 500 Mandalorianern waren nicht mehr viele übrig. Gerade ein Dutzend Helme mit der Markierung seines Teams konnte er ausmachen. Sie hatten sich bisher sehr gut geschlagen und mindestens drei Bataillone aufgerieben. Seit kurzem standen sie jedoch einem Bataillon gegenüber, das mühelos einen nach dem anderen fällte.
    Jetzt näherten sich einige Soldaten bedrohlich dem Rest seines Trupps und einem jüngeren Mandalorianer namens Kadir. Er war ein tapferes Bürschchen, jedoch war es ein Wunder, dass er noch lebte. Resus riss zwei Soldaten mit sich und stürmte, nach Links und Rechts Schüsse austeilend, auf den nur wenige Meter entfernten Kadir zu. Wie konnte er sich nur so weit abdrängen lassen!? Kurze Zeit später sah er, wie ein hünenhafter Soldat in einer blutigen Rüstung sich über Kadir beugte und ihm sein Vibroschwert langsam in den Magen trieb. Der Junge schrie fürchterlich, aber dieser auffällig blutdürstige Imperiale machte dem kein Ende, sondern verlangsamte noch sein Tötungsritual um dem Elenden noch mehr Schmerzen zu bereiten. Resus stürmte auf den Soldaten, rammte ihn mit der Schulter, was ihm beinahe das Bewusstsein kostete und machte sich bereit zum Kampf. Aus dem Augenwinkel sah er gerade noch wie ein barmherzigerer Imperialer dem Leiden des Jungen ein Ende setzte und im Gegenzug selbst erschossen wurde. Ein tosender Zweikampf begann, dessen Ausgang Resus schon nach Sekunden klar war. Der Soldat vor ihm war stärker, besser. Jeder ausgeführte Schlag brachte Resus der Ohnmacht näher. Mit letzter Kraft und aller Erfahrung, die er mit seinen jungen Jahren Kämpferlebens einbringen konnte, schnellte seine Unterarmklinge hervor und er führte einen verzweifelten Stich auf das Bein des Soldaten aus. Tatsächlich schaffte er es, dem Feind eine tiefe Wunde beizubringen. Ungerührt und die fatale gebeugte Position seines Gegenübers ausnutzend, schmetterte dieser dem armen Resus das Griffstück seines Schwerts an die Stirn. Alles wurde sofort dunkel. Minuten, Stunden später öffnete Resus seine Augen und verlor augenblicklich erneut das Bewusstsein. Wahnsinnige Schmerzen trübten seinen Geist. Lebe ich wirklich noch?, fragte er sich. Blut verklebte seine Augen, aber nach etlichen Sekunden konnte er wieder klar denken und sehen. Die Schlacht tobte immer noch mit unveränderter Kraft und Grausamkeit. Sie hatte sich verlagert und er stand in einem Meer zertrampelter Leichen. Er blickte nach vorne und sah die imperialen Linien vorwärts drängen. Eigentlich hat er es von Anfang an gewusst, als die Falle zuschnappte. Er hätte sich an seine Werte erinnern müssen, seinen Pflichten gehorchen, doch er hatte versagt…


    Mit Schrecken in den Augen wird Resus aus dieser Erinnerung gerissen und erwacht, bis er realisiert, wo er sich gerade befindet. Er richtet sich vorsichtig auf, wischt sich müde über das Gesicht und schaut neben sich auf dem Bett. Ruhig…, denkt er sich, …das war nur die Vergangenheit, ein Albtraum. Jetzt starrt er die Realität einfach nur an und ihm überkommt ein Lächeln, während er leise murmelt: „Wie schön Entspannung sein kann…würde sie doch ewig halten…“