Bordleben der DSD II Ensiferum

  • Quartier der Advisors

    Kurz nach der Rückkehr von Protos-Epsylon, gennant "Elysium"

    Shir Almeida, Ulthar, Acido Hailfire


    Shir sitzt nach langer Zeit wieder in Ihrem Quartier. Ruhig geht ihr Atem. Die Macht war in ihr gewachsen, der Planet hatte sie weiter geformt ... stärker gemacht. Sie blickt auf ihre Hände herunter. Dort liegt der physische Beweis ihrer neuen Stärke. Ihr Lichtschwert war fertig, der finale Baustein eingesetzt. Es gab, selbst im erloschenen Zustand, ein ganz leichtes lilanes Glimmen von sich. "Ein Leben für ein Leben" sinniert sie. Es schmerzt, auch wenn es das eigentlich nicht tun sollte. Sie wusste um die gnadenlose Natur der Macht. Sie war keine verträumte "Märchen-Jedi", die Tag ein und Aus von innerem Frieden, Liebe und Balance sprachen. Sie ... und auch Nifel kannten alle Aspekte der Macht. Sie wusste, wie die Macht Kraft aus der Liebe und dem Leben zog. Ebenso wie die Macht sich nährte von Tod und Hass. Das war die wahre Balance, das wahre Geheimnis. Und daher wusste Shir auch, dass ihre Trauer ihren Widerhall in der Macht fand. Und doch ... es tat weh.


    Bis zuletzt hatte Shir gehofft, dass der Tribut anderweitig zu bezahlen wäre, dass Nifel und Sie einen Weg finden würden die Macht und Ihre fordernden Gesetze zu beugen, so wie es viele große Meister vor Ihnen getan hatten. Doch sie konnten es nicht. Shir seufzt und lässt die Schultern etwas hängen. Ja sie war stärker geworden, aber Sie war noch weit davon entfernt die Macht vollends unter ihren Willen zu zwingen. Sie war noch Galaxien davon entfernt sich selbst Meisterin oder Sith Lady zu nennen. Ihr Blick fiel wieder auf ihr Lichtschwert und eine Stimme hallte in ihrem Geist wieder. "Du hast noch so viel zu lernen junges Mädchen" Shir zieht die Augenbrauen zusammen und erwidert etwas zu trotzig "Ich habe doch gesagt, dass ich von Dir Nichts hören möchte". Sie konnte die Stimme zwar nicht vollends identifizieren, aber das konnte nur Ulthar, der Shkaam Geist in ihrem Lichtschwert-Kristall sein. ... oder war es einfach ein Widerhall der Macht, ihrer eigenen Zweifel?


    Shir steht auf und entzündet die lilane Klinge. "Für dich Nifel, du starrsinnige Anzati" flüstert sie mit Blick auf das flackernde Licht. Sie würde stärker werden, Sie würde die Geheimnisse der Macht weiter erforschen und irgendwann würde Sie selbst entscheiden über Leben und Tod. Sie würde der Richter von Licht und Dunkel sein. Das Gleichgewicht ihrem Willen beugen. Sie deaktiviert Ihre neue Klinge und hängt sie sich an ihren Gürtel, dann tastet Sie zu einem vertrauten Geist im Schiff. Der Admiral saß gerade in seinem Quartier, vertieft in Holo-Berichten von Coruscant. "Acido ich komme, wir müssen die Tempel besprechen und was die Anwesenheit der Shkaam Intelligenz für unser Schiff bedeutet" Inzwischen war es so einfach wie Atmen für Sie, den Admiral in der Macht zu finden und anzusprechen und sein Spice Konsum erlaubte es ihr, um so leichter seinen Geist zu berühren. Ob ihn das zunehmend nerven könnte? Shir zuckt bei dem Gedanken mit den Schulter und ist auch schon im Gang Richtung Admiral Quartier unterwegs.

  • Landebucht 33
    Shir Almeida, Acido Hailfire, Corlan Jiros, (frei für alle)


    "Ach, deshalb antwortest du nicht."


    Almeida fand Acido in Landebucht 33, die sonst immer verriegelt war. Heute nicht. Er stand auf einem Snowspeeder aus Zeiten des allerersten Bürgerkriegs. Wie viele hatte er seither ausgefochten? Er hatte aufgehört zu zählen. Ein Leben von Tag zu Tag, von Schlacht zu Schlacht, wie es jeder TIE Fighter Pilot der ersten Stunde als oberstes Kredo verinnerlichte. Wie es bei vielen der wenigen aufgestiegenen Piloten für alle Zeiten in ihre Gedanken und Taten eingebrannt war.

    Es war der Jäger, mit dem er all das vor so vielen Jahren begonnen hatte. Der Jäger, mit dem er von Geonosis aus hier angekommen war - im Imperium. Seitdem hat er den zur Raumfahrt modifizierten Atmosphärengleiter zahllosen Umbauten und Upgrades unterzogen. Die Hülle war blank geschliffen, so dass sie das Rot von Acidos Rüstung verschwommen widerspiegelte, und verziert mit den schwarzen Insignien des Imperiums und dem Herzogssiegel seines Regentenhauses auf Geonosis, das er nach der Rückeroberung des Planeten unter der Flagge der IRA neu gegründet hatte. Die schweren Duratstahl Panzer der seitlichen Tragflächen hatte er durch TIE-typische Solarpanäle ersetzt. Das machte die Maschine leichter, wendiger, und weniger abhängig von internen Energiequellen, aber auch viel anfälliger für Beschuss. Darum hatte er der "Harrowinger" später einen Multiphasen-Schildprojektor und ein Motor Upgrade spendiert. Alles in Eigenarbeit, in den einsamen Stunden nach dem Dienst. Und es gab viele davon.

    Es war seine Methode, zu entspannen. Er war wie in Trance, wenn er hier drin war und an seinem Schiff arbeitete. Schritt für Schritt sorgte er mit gezielten Handgriffen für die Reparatur seiner eigenen kleinen Galaxie - diesem Jäger, dem er in solchen Momenten all seine Aufmerksamkeit schenkte. Er mochte das Gefühl der Kontrolle, die er dabei hatte.


    "Komplett abgeschirmt.", prahlt Acido wenig stolz mit einem bescheidenen Blick zur Hangardecke. Dieser Teil des Flugdecks war separiert von allen anderen und das Ingenieurswerk einer gewissen Dunklen Jedi, die den Auftrag, eine Jedi-sichere Zone auf dem Schiff zu errichten, bekommen und zu seiner bisher vollsten Zufriedenheit erfüllt hatte. Das Ergebnis war nicht das erste und auch nicht das letzte Beispiel seiner erfolgreichen Zusammenarbeit mit dem Dunklen Orden. Eines der wenigen Module, die damals tatsächlich sehr kostenaufwendig aus der Predator ausgebaut und in das Konzept des damaligen DSD II Prototypen eingeplant wurde.

    Zwar war Shir natürlich schon öfter mit ihm hier drin gewesen, auch damals schon, aber niemals ohne dass er zuvor die Sicherheitsmaßnahmen abgeschaltet hatte.


    Er wische sich die öligen Finger an einem Lappen ab und wandte sich der Dunklen Jedi zu, die er von der Steuerbord-Tragfläche des Harrowingerds herab noch ruhig musterte.

    "Gut, dass Du da bist. Ich wollte mit Dir über den Vorfall da unten sprechen. Master Warrant Officer Wiehießernoch...? Ein Soldat, ein Kamerad, ein WINGMAN weniger - nur weil Du Dich nicht beherrschen konntest!"

    Seine Stimme wurde rasender, je länger er sprach. Mit einem großen Satz, unterstützt von seinem Flügeln, die er im Privaten nicht unter der Uniform zu verstecken versuchte, sprang er zu Shir herab, aber landete unglücklich.

    "Es kann nicht sein, dass du einf..", brauste er noch im Flug auf, da geriet er wegen eines plötzlich lähmenden Schmerz in der Brust ins Straucheln, knickte bei der Landung mit einem Knöchel um und fiel nach einigem Stolpern, um das Moment auszubremsen, zu Boden. Der tote und versteifte Amphistab, den er stets als Gehstock bei sich trug, entglitt ihm dabei, rutschte über den spiegelnden Hangarboden und kam unweit Shirs Füßen zum Stehen.


    Hailfire hustete und riss sich die Atemmaske aus dem Gesicht, die durch einen Schlauch direkt in seine von einem Lichtschwert durchbohrten Lungen führte. Manche Wunden konnte auch Bacta nicht mehr heilen, wobei die wenigsten davon körperlicher Natur waren.

    Eine hauchfeine Wolke goldenen Sternenstaubs löste sich bei der hecktischen Bewegung aus dem integrierten Coalplast Filter. Das photoaktive Spice glitzerte verführerisch, als es im Licht der Deckenleuchten tanzte.

    Hailfire hustete noch immer, jetzt sogar Blut.

    "Ruf den Doc..." brachte er noch zwischen dem Husten hervor, während er nun zu Shir aufblickte, sich selbst eine blutige Hand vor den Mund haltend.


    "Hat jemand meinen Namen erwähnt?" tönt Jiros, der plötzlich mit merklich aufgesetzter Fröhlichkeit wie ein Comic Relief einfach durch das mehrfach gesicherte Schott, das Landebucht 33 vom Rest des Hangars separierte, hereinspazierte als wäre er eine Figur in einer der schlecht gescripteten Sitcoms aus den Zeiten des galaktischen Bürgerkriegs, die das imperiale Propaganda Ministerium Tag für Tag auf zahllosen öffentlich rechtlichen Holonetsendern in ständiger Wiederholung ausstrahlen ließ, um die Bevölkerung in einer unaufgeregten Trance der Nostalgie zu halten.

    So änderten sich die Zeiten. Die Methoden mochten andere sein, aber man bekam den Faschismus nicht aus dem Gedankenkonstrukt "Imperium" heraus.


    Hailfires Gedanken schweiften ab...

  • Landebucht 33
    Shir Almeida, Acido Hailfire, Corlan Jiros, (frei für alle)


    "Hat jemand meinen Namen erwähnt?" rief er in die Hangarbucht, mit einer Fröhlichkeit, die er nicht verspürte. Der Gesundheitszustand des Skippers war in letzter Zeit immer schlechter geworden und der eigensinnige Geonosianer hatte darauf reagiert, indem er seine Dosis an Spice erhöhte. Eigensinnig und stur war Hailifire einer der schwierigsten Patienten, die Corlan je gehabt hatte, wodurch er gezwungen war den Skipper selber immer wieder zu hintergehen, um ihn medizinisch überwachen zu können. Organisatorisch war es, das gab er sich gegenüber mit unumwundenem Stolz zu, eine Meisterleistung gewesen den Kommandosessel auf der Brücke mit entsprechenden Sensoren auszustatten, was immer nur möglich war, wenn keiner der hohen Offiziere anwesend war und die Techniker sich mit Techgewäsch herausreden konnten. Wesentlich einfacher war es gewesen die Sicherheitssystem zu knacken und entsprechende Subroutinen zu implementieren, die den Skipper überwachen konnten. Selbst in der gesicherten Hangarbucht konnte er ein Notfallsystem installieren. Das Quartier des Kommandanten hingegen, das Allerheiligste, hatte er nicht angerührt. Wahrscheinlich aus einer Art romantischem Sentiment, dass er normalerweise vermied. Immerhin hatte der Skipper ihm einmal den Türcode verraten, was auch für ihn eine Art Ausnahme darstellte, die er selten machte, nunja eigentlich nie.


    Corlan hatte nie verstanden was Hailifire genau mit ihm verband. Beide dienten seit Jahren gemeinsam auf dem Schiff, aber das taten viele. Beide waren eine der wenigen Figuren, die wussten wie groß das Ausmaß der Schwarzmarktaktivitäten auf der Destructor wirklich war. Corlan musste jedes Mal lachen, wenn er daran dachte, wie sehr er Almeida und natürlich auch Turon, an der Nase herum geführt hatte und seine Aktivitäten versteckt, verschleiert und vergraben hatte. Keiner der beiden wusste annähernd wie sehr sich das alles bereits in der Crew verfestigt hatte. Außerdem wusste niemand wie weit Hailifire darüber im Bilde war, was alles passierte. Außer der Doc.

    Der Skipper wandelte seit jeher auf dem schmalen Grat zwischen Eigensinn und Verrat, den er mit Sicherheit einige Male überschritten hatte, ohne dass er je Konsequenzen erleiden müsste. Mittlerweile war sich Corlan unsicher, wie er reagieren würde, wenn es der Skipper tatsächlich zu weit treiben würde, wenn er Stück für Stück sich vom Imperium verabschieden würde, um schließlich doch noch Herrscher seiner eigenen kleinen Welt zu werden.

    Der Doc hatte nie vergessen, wie sehr Hailifire die Scharade um die IRA und den Bau des Todessternes genossen hatte, wie tief sein Verrat gegen den damaligen Imperator wirklich ging. Daraay war mit Sicherheit gerissen genug, um sich normaler Intrigen zu erwehren, aber dem geonosianischen Admiral schien er rückhaltlos zu vertrauen. Allerding hatte der Kaiser auch Admiral Filor protegiert und befördert. Corlan hatte die rothaarige Banthakuh nur ein paar Mal persönlich erlebt und hegte eine tiefe Abneigung gegen sie. Mit der menschlichen Wärme, die einen Karbonitblock wie ein Lagerfeuer erscheinen ließ und der Klugheit desselben, fragte er sich wie sie es in die höchsten Ränge schaffen konnte. Außerdem hasste Filor Hailifire aus tiefsten Herzen und würde mit Freuden jeden Verrat bestrafen, sobald der Imperator sie ließ. Vielleicht war der Kaiser doch hintertriebener als es auf den ersten Blick erschien.


    Der Skipper war seit dem Angriff des gefallenen Jedi immer körperlich schwach gewesen. Zumindest war seine Gesundheit ein zutiefst instabiles System, welches auf jedwede Veränderung sensibel reagierte. Der Skipper wollte seit längerem nichts darüber hören, wie ein bockiges Kind, dass alles unangenehme ausblenden wollte, indem es sie ignoriert. Auch nach all den Jahren konnte Corlan nur ausprobieren, was schwierig war, weil das Beobachtungsobjekt dazu in einer gleichbleibenden Umgebung sein musste. Es war sicherlich auch nicht hilfreich, dass das Konzept von Heilung beim geonosianischen Volk unbekannt war. War ein Individuum nicht mehr nützlich wurde es ausgetauscht. Es war schlicht und ergreifend effizienter einfach einen Ersatz zu besorgen.

    Gäbe es einen Fachbereich der geonosianischen Medizin, wäre Corlan längst sein Star und könnte an einer Universität forschen. Aber es interessierte sich nun aber niemand außerhalb der Ensiferum für geonosianischen Medizin, weshalb seine Studien und Texte auch in der Bordbibliothek verblieben und nicht einmal mit dem Imperialen Medizinischen Netzwerk geteilt wurde. Immerhin konnte er so von sich behaupten der wichtigste Experte auf diesem speziellen Fachgebiet zu sein.


    Der Kampf um die Ensiferum hatte den Skipper extrem angestrengt, auch wenn er das niemals zugegeben hätte, und er hatte sich auch hernach keine Ruhe gegönnt, bis das Schiff gesichert war. Irgendwann musste das auf den Skipper zurückschlagen. Offensichtlich war das gerade passiert.

    "Treten Sie zurück Captain." rief er und kam auf Knien rutschend neben Hailifire zum Stillstand. Die insektoide Lunge war aufgrund des fortgesetzten Stresses kollabiert, was auch durch den intensiven Drogenkonsum des Skippers mit befeuert war. Corlan hatte diesen Augenblick befürchtet und immer vermeiden wollen. Er hatte sich zwar vorbereiten wollen, aber seine Ideen waren kaum mehr als Theorien.

    "Kommen Sie Skipper, bleiben Sie bei mir." sagte er tätschelte die Schnauze des maladen Insekts.

    "Doc..." krächtzte der Skipper nur und kurz wurde Corlans Miene weich. Dann machte er sich an die Arbeit.

    Admiral Durana Filor -
    Durchsetzerin Imperialen Willens


    Ich-war-schonmal-Commander Corlan Jiros
    Frauenversteher und Leutedummmacher:cool:


    Für das Reich, den Kaiser und die Flotte. In dieser Reihenfolge.

    natch is doof

  • Landebucht 33

    Shir Almeida, Acido Hailfire, Corlan Jiros, (frei für alle)


    Shir mustert den Admiral abschätzig, als er Sie zurechtweist. Sie hatte weder unbeherrscht, noch vorschnell gehandelt. Ganz im Gegenteil. Sie war die Einzige unter seiner Crew die ungebrochene Loyalität -nicht zu ihr sondern zu IHM - forderte. Eine Forderung, die sie mit voller Härte durchsetzt. Sah er das nicht?


    Doch weiter kommt Sie in ihren Gedanken nicht, denn schon erleidet der Admiral einen Anfall. Mit einem Anflug von Abscheu blickt Shir auf den Geonosianer hinunter, der vor ihr zusammenbricht. Und dann kam auch schon der Doc, der irgendwie immer zur rechten - oder unrechten - Zeit am rechten Ort war. Immer wieder erwischt Sie sich, wie ihre Anerkennung für den Doc wächst. Beinahe im gleichen Maße, wie ihr Respekt für Acido sinkt.


    Mit diesen Gedanken verfolgt Sie die beiden. Zorn wuchs in Ihr, über den Admiral, der sich willentlich selbst zerstörte. Ein Pfad, den Sie weder verstand noch gut heißt. Mit jeder Blut spuckenden Minute wächst der Zorn in ihr, der jetzt über Corlan und und Acido hinwegschwappt, wie eine auffrischende Brandung. Mit schneidender Stimme dringt Shir in die Köpfe der beiden Männer ein, durchbricht den Nebelschleier von Acidos Schmerz und Pharamceutika. Bohrt sich mit gleicher Intensität in Corlan's Kopf.


    Bewusst sieht sie davon die Empfindungen der Beiden abzutasten. Sie respektiert ihre Privatsphäre. Doch was gesagt werden würde, würde stark in ihren Emotionen widerhallen und so viel mehr bedeuten, wenn die Macht es trug.


    "Ich habe dir mehr als einmal die Hand gereicht. Ich habe dir ein Ausweg aufgezeigt. Doch du folgst seit Jahren dem Zerfall. Sterbe an dem Staub in deinem Geist und deiner Lunge. Brenne in den Feuern deiner eigenen Hölle. Ich halte das Wasser deiner Linderung in meiner Hand. Du musst es dir nur nehmen. Doch ich werde es nicht mehr reichen. Ich gebe dich auf. Ich lasse dich brennen!"


    Sie zieht sich aus den Köpfen der Beiden zurück, auch damit der Doc sich wieder voll auf seine Arbeit konzentrieren konnte. Verächtlich verfolgt sie wie der Doc eben dieses emsig tut. Sie verschränkt die Arme und ringt sich dann durch, Jiros ihre Hilfe anzubieten. "Kann ich etwas tun, um euch zu helfen den alten Greis in seinen Thron zu hieven?" Die Aussage hätte Ihr sicher überall anders bittere Strafen eingebracht. Aber hier waren nur Sie drei. Und sie drei hatten sich schon Schlimmeres entgegengeworfen. Sie drei wussten warum ...

  • Landebucht 33
    Shir Almeida, Acido Hailfire, Corlan Jiros, (frei für alle)


    Wie hatte er doch diese alten, sich ständig wiederholenden Holo-Dramen genossen, sich oft in sie hineingeflüchtet in seiner Zeit auf der Akademie, als er, verraten von allem, das er gekannt hatte, nach ausschweifenden Eskapaden in den untersten Stockwerken Coruscants, in denen er all das zu Verdrängen versucht hatte, schließlich in den Streitkräften gestrandet war. Rache war sein Motiv gewesen, Selbstzerstörung sein Ziel. Er hatte nicht mehr leben wollen und sich trotz seiner massiven Alkoholsucht für die Jagdstaffeln qualifiziert. Damals, als der überwiegende Großteil des imperialen Jägercorps noch nicht über Schilde, oder Hyperraummotivatoren verfügt hatten und jedes Raumgefecht einem Himmelfahrtskommando glich, hatten sie jeden genommen, der bereit war, im Kampf gegen die Rebellen Allianz zu sterben. Und das war er. Nur dass er es überlebt hatte. Immer und immer wieder... bis jetzt.

    Brennend durchfuhren ihn die Lebensgeister, als der Doc ihm einen Schluck des Selbstgebrannten aus seinem Flachmann in die Kehle schüttete, auch wenn es in Wahrheit wohl das Adrenalin war, das er ihm injiziert hatte. "Kommen Sie Skipper, bleiben Sie bei mir.", hallte seine Stimme in Acidos Kopf wider, als er prustend zur Besinnung kam und unverwandt in das freudlos verhärmte Gesicht seines Leibarztes blickte. Jiros war einer seiner ältesten Freunde und Weggefährten und ja, auch Vertrauter - auf seine ganz eigene, verschrobene Art vielleicht sogar näher an ihm als es Shir seit geraumer Zeit gewesen war.
    Sie alle hatten sich vor vielen Zyklen unter Bradlys Kommando kennengelernt und damals war Jiros noch ein faschistoider Alt-Imperialer gewesen, der seine Verachtung für Nicht-menschliche-Spezies offen zur Schau getragen hatte - ein Image, das er noch bis heute gerne pflegte, aber Pflicht, Not und Zwang hatten die beiden Männer zusammengebracht und mit der Zeit trotz ihrer Differenzen gegenseitigen Respekt erblühen lassen. Acido sah hinter die Scharade, auch wenn der Doc das meiste, das er sagte, wirklich so meinte, selbst wenn es seinen Tod bedeuten mochte - in ihrer völligen Missachtung des eigenen Lebens waren sie sich nur all zu ähnlich.

    'Ich werde immer bei dir bleiben.', wollte etwas in ihm erwidern, stattdessen schob er den Doc unwirsch von sich, als er mit dem Rücken voran in Richtung der Harrowinger robbte, um sich an seiner blankpolierten Durastahlhülle anzulehnen. Er brauchte einen Moment, um durchzuatmen. Die Verwundung seiner Lunge saß tiefer, als es der ohnehin schon fatale Lichtschwertstoß von Shazarat vermuten ließ. Kurz flammten Bilder des Gefangenenlagers in den Sternen, die vor Acidos Augen tanzten, auf. Es war die Endzeit der VSD II Stormhawk gewesen, damals, unter Bradly, als er und seine Crew in feindliche Gefangenschaft geraten waren und in dieses Arbeitslager gesteckt wurden. Man hatte sie ihr eigenes Grab ausheben lassen und als Acido aufbegehert hatte, um seine Kameraden zu schützen, hatten sie ihn Salz fressen lassen. Die massiven, inneren Verätzungen, die seine geonosianische Physiologie dabei erlitten hatte, waren nicht die einzigen problematischen Narben, die er aus dieser Zeit davongetragen hatte. Damals...

    "Wen nennst du hier einen Greis?", blaffte er Shir schließlich an, als die improvisierte Thoraxdrainage langsam Wirkung zeigte und das angesammelte Blut aus der punktierten Lunge zuerst in Acidos Uniform und dann auf den Hangarboden ablaufen ließ.

    Auch wenn sie es gerne anders darstellte, weil man es ihr auch kaum ansah, war die Dunkle Jedi tatsächlich die mit Abstand Älteste in der Runde - so alt, in der Tat, dass es Acido ein bisschen verwundert hatte, dass der Dunkle Orden überhaupt noch ein Interesse an ihr gehabt hatte. Andere waren in ihrem Alter bereits Meister und aus den gesperrten Archiven wusste er, dass die Jedi der Alten Republik stets nur Jünglinge ausgebildet hatten - vermutlich, da die Gefahr von mentaler Instabilität durch die Entbehrungen der Schulungen sonst zu groß wurde, und ein Grund, warum es der Dunkle Orden nun anders hielt. Die alten Sith legten keinen gesteigerten Wert auf das Wohlergehen ihrer Unterstützer - in dieser Haltung hatten sie sich seit jeher mit der geonosianischen Kultur gemein gemacht. Das Individuum war entbehrlich, solange es dem großen Zweck diente.


    Aber davor, so hatte er es sich selbst geschworen, als er Shir zurück unter sein Kommando geholt hatte, würde er sie bewahren. Damals war sie von der Instabilität ihrer Persönlichkeit geplagt gewesen und vieles hatte sich seither verschlechtert, bis er sich die Hilfe des Dunklen Ordens gesucht hatte. Und er musste zugeben, dass Nyssa große Fortschritte mit der Psyche seiner ehemaligen Wingman gemacht hatte, auch wenn, wie sie ihm selbst vermittelt hatte, der Großteil der Arbeit in ihrer persönlichen Beziehung zueinander lag. Und selbst wenn er Shir schon hunderte Male für ihr widerstrebendes Verhalten innerlich zum Tode verurteilt hatte, war er nicht bereit, sie aufzugeben. Ebenso wenig wie das Spice. Oder Jiros.

    In gewisser Weise hielten sie sich alle drei gegenseitig am Leben. Keine ihrer Welten, weder die Geonosianische, noch die Imperiale, oder die der Sith hatten Respekt vor dem Leben - und dem Überleben ihrer eigenen Mitglieder. Keiner von ihnen hatte je gelernt, auf sich selbst zu achten, oder die eigenen Grenzen zu akzeptieren. Vielleicht umgab er sich gerade deshalb mit diesen streitbaren Charakteren, obwohl er doch sonst auf absolute Loyalität pochte - um auf dem Höhenflug seiner Macht nicht den Boden unter den Füßen zu verlieren. In ihrer selbstvergessenen Rücksichtslosigkeit gaben sie sich hinter dem Deckmantel ihrer dienstlichen Pflicht alle einen Grund, für einander da zu sein, und immer weiter zu machen, weiterzuleben.

    "Du irrst dich.", brachte er schließlich grollend hervor, während er sich mühsam seiner Uniformjacke entledigte, die sich langsam mit seinem Blut vollsog. Als dann zunächst Stille anstelle der erwarteten Widerworte folgte, sah er auf und blickte in die Gesichter seiner Freunde, wo er Anklage, Mitleid und Besorgnis zu gleichen Teilen zu sehen glaubte. "Ihr irrt euch beide.", beharrte er starrsinnig wie eh und je. Das Spice war kein Problem, davon war er überzeugt, sondern ein Ermöglicher. Es brachte ihn einer Macht näher, die er nicht verstand, aber begehrte - und damit auch Shir. War sie deshalb so vehement dagegen? Weil sie fürchtete, dass er einen Draht zu ihr fand, der sie stärker beeinflusste, als es ihr lieb war?

    Wenn sie nur wüsste, dass er ohne die photoaktive Substanz, wie unzählige andere Kommandanten des Imperiums, längst unter dem Gewicht seiner Position zusammengebrochen wäre, würde sie es akzeptieren?

    Mit noch leicht zittriger Hand deutete er auf den erstarrten Amphistab, der nach wie vor zu Shirs Füßen lag. "Wenn ich bitten darf..?"

  • Landebucht 33

    Shir Almeida, Acido Hailfire, Corlan Jiros, (frei für alle)


    Langsam aber sicher erholt sich Hailfire wieder. Mit dem Rücken gegen seine Harrowinger gelehnt atmet der Admiral schwerfällig. Sie verstand den Mann nicht. Er könnte so viel mehr sein ohne das Spice. Er begeherte eine Macht, die er inzwischen durch sie selbst, längst besaß. Er begehrte eine Erfüllung und Erleichterung, die Sie ihm geben konnte. Doch er stieß Sie davon und wandelte lieber am Abgrund herum. Sie konnte es einfach nicht anders bewerten als Schwäche. Vielleicht hatte Lord Krason am Ende doch Recht behalten. Manachmal war es nur der unerbitterliche Griff der Macht, der uns half die Seinen zu schützen. Doch sie war noch nicht bereit Ihren Admiral mit der vollen Härte der Macht zu überziehen. ... Es fühlt sich einfach falsch an. So hebt sie nachdenklich den Amphistab auf und gibt ihm dem Geonosianer.


    Etwas trotzig meint Sie noch. "Und trotzdem würde ich den MWO jederzeit wieder töten, wenn seine Loyalität so wabbelig ist, wie ein Dung Wurm". Shirs Blick schweift über die Harrowinger und die vielen Erinnerungen der Vergangenheit. Ihr unberschwerte Zeit als Jagdpilotin, ihre schreckliche Zeit bei der Explorerflotte und die erlösenden Zeit auf Kiffu in jüngster Vergangenheit. Dabei kam ihr Concuti - Ihr Cru - in den Sinn. Sie hatte Ihn auf Kiffu zurückgelassen. Ein Sternenzerstörer war einfach kein Ort für das Wesen. Dennoch vermisst Sie Ihn manchmal. Es war beruhigend den Cru auf der Schulter sitzen zu haben.


    "Ich bin erstaunt, dass der euch der Imperator noch seine Flotten befehligen lässt. Aber am Ende hat er auch mir meine Befehlsgewalt zurückgegeben. Er scheint verrückte und gebrochene Kreaturen zu mögen. Ist das ein Akt des Mitgefühls oder fühlt er sich da einfach sicherer frage ich euch?"