Admiral Filor
Admiralsshuttle Delta 152
Nachmittag
Durana schaltete den Datenblock an dem winzigen Schreibtisch im Arbeitsbereich des Langstreckenshuttles aus. Diese Shuttles dienten als Verbindungsschiffe für alle Schiffe, die weit entfernt von ihren Bases operierten und transportierten Nachrichten, sowie Spitzenpersonal über weite Strecken des Alls. Die rothaarige Admiralin hatte zu ihrer eigenen Verfügung ebenfalls eines dieser Shuttles, welches anstelle der Sitzreihen drei Kabinen für Passagiere und Crew, sowie den Arbeitsbereich , in dem sie bis gerade eben Berichte durchgegangen war. Das Geschwader war immer noch angeschlagen und bedurfte einer umfangreichen Auffrischung, Überholung und Ergänzung. Die Verluste der Kämpfe gegen die Rebellen waren immer noch nicht ausgeglichen und die Bestückung mit Jagdmaschinen konnte man nur mit gutem Willen als Stückwerk bezeichnen. Immerhin hatte das Reich auf die Invasion der Kernwelten reagiert und in den Randgebieten die immer noch mangelhaft erschlossene Wirtschaftskraft dieser Gebiete aktiviert, um zumindest kleineres Kriegsmaterial zu produzieren.
Immerhin hatten die Schlauköpfe im Oberkommando dann doch erkannt, dass die Konzentration von Produktion auf einer Stelle vielleicht logistisch effektiv war, aber auch sehr anfällig für Störungen, wie der Angriff auf Kuat vor zwei Jahren gezeigt hatte. Sie hoffte, dass ihr Geschwader nach dem aktuellen Einsatz wieder auf einen akzeptablen Stand gebracht wurde, damit sie endlich eine andere Aufgabe, als das Herumschleichen in der weiten Leere der Unbekannten Regionen, übernehmen konnte, die Ihren Fähigkeiten und ihrem Status mehr entsprach.
Die Admiralin erhob sich und ging die paar Schritte bis ins Cockpit. Als Sie die enge Kapsel betrat waren Copilot und Navigator in ein Gespräch über irgendwelche gemeinsame Bekannte vertieft und beachteten Sie kaum. Die Besatzung war es nach ein paar gemeinsamen Tagen im Hyperraum gewohnt, dass die Admiralin gerne den blauen Strudel des Hyperraums anstarrte und dabei ihren Gedanken nachhing. Die beiden anderen Besatzungsmitglieder dösten in ihren Kojen oder aßen etwas. Durana ließ sich im Sitz des Piloten nieder, sperrte die Kontrolle und lehnte sich zurück. Bald würden sie ihren Zielort erreichen und dann würde sie auch mehr erfahren, was das Oberkommando ihr für eine Aufgabe zugedacht hatte.