Forenrollenspiel PRE Prosecutor

  • "Biologische Kriegsführung?", Buk schaut Thrax verschwörerisch an," Das ist doch ein wenig stark an den Haaren herbeigezogen oder?", Buk wirkt etwas belustigt.
    "Und diese Schauergestalt, das war wohl reiner Zufall als ob die Kerle was hier zu testen hatten. Ich würde eher sagen das irgendein Frachter verseuchte Ladung dabei hatte und darüber dann das Virus, der Parasit ... was auch immer unter die Bevölkerung kam. Wahrscheinlich und das ist jetzt nicht rassistisch gemeint, des einen Schnupfen ist des anderen Blauschatten-Virus. Wer weiß ein nicht-menschlicher Händler der eine Erkältung hat landet auf dem Planeten steckt Raumhafenpersonal an und von da aus dann vermehrt es sich wie die Schulden bei einem Hutten."

  • „Das mag schon so sein, Mr Buk, aber im Gegensatz zu Ihnen kann ich es mir nicht immer leisten eine zu einfache Sicht auf die Dinge zu haben. Als leitendem Sicherheitsoffizier ist mir eine gewisse Paranoia quasi bereits in die Stellenbeschreibung geschrieben. Darüber hinaus bin ich gerne auf alle Eventualitäten vorbereitet. Denn Vorbereitung ist am Ende alles.“ erwiderte Thrax gleichmütig und neigte dann seinen Kopf leicht, bevor er fortfuhr: „Was im Endeffekt auch immer zum Ausbruch der Krankheit auf Rustibar geführt haben mag, so ist diese Pandemie eine nicht zu vernachlässigende Bedrohung anderer imperialer Welten und Ihrer Bürger und für deren Schutz sind wir nun einmal ebenso verantwortlich, wie das Schlagen des Feindes.“

  • "Aber immer daran Denken von zu viel Paranoia bekommt man irgendwann Graue Haare.", Buk lächelt und trinkt seinen Kaffee aus. " Und ich habe nie gesagt das die Pandemie nicht gefährlich ist aber würden nicht ein paar Korvetten Reichen, die hier die Stellung halten?"

  • „Ihre Sorge um den Zustand meiner Kopfbehaarung habe ich zur Kenntnis genommen, Mr. Buk.“ erwiderte Thrax schmunzelnd und warf dann einen Blick auf seinen Chronometer. Scheinbar blieb ihm noch genügend Zeit, bis er wieder in der Sicherheitszentrale erscheinen musste und so blickte er wieder rüber dem anderen Menschen. „Und Ihr Vorschlag ist gut und daher befindet sich etwas ähnliches auch bereits in der Vorbereitung. Das heißt, dass wir in Bälde auch bald wieder dem Feind auf dem Schlachtfeld gegenüber stehen werden. Etwas, was Sie ganz offensichtlich bevorzugen.“ Er erhob sich dann von seinem Platz und machte Anstalten, sich in Bewegung zu setzen, bevor er noch einmal inne hielt. „Ich hatte vor, mich nun noch etwas in mein Quartier zurückzuziehen. Möchten Sie mich vielleicht begleiten?“

  • "Da ich dem Kaffee momentan überdrüssig bin, ja warum nicht meine Schicht beginnt eh noch nicht." Er erhebt sich und entspannt seine Schultern. "Bitte. Gehen sie vor." , er hebt die Hand und weißt gen Tür.

  • So setzte sich Thrax in Bewegung und nickte dem Mannschaftsdienstgrad hinter der Ausgabetheke noch einmal zu, als er selbige passierte. Er verließ gemeinsam mit dem Navigator die Räumlichkeiten, so dass sich die beiden Menschen in einem der Gänge der Prosecutor wiederfanden. Er lenkte seine Schritte in Richtung des nächsten Turbolifts und aktivierte selbigen. Noch während man auf die Transportkapsel wartete, wandte sich Thrax wieder an seinen Begleiter: „Wie ist eigentlich Ihr Quartier so? Ich könnte mir vorstellen, leicht überbevölkert, oder nicht? Mit wem müssen Sie denn Ihren Schlafplatz teilen?“

  • "Ach nicht so schlimm wie sie denken bin noch mit 3 anderen Specialist's aus der Ops's und Navigation in einem Raum, aber da die Schichten gut gesetzt sind ist man meist Maximal zu zweit in dem Raum. Das ist aber auch selten, da die anderen auch entsprechend Freizeitaktivitäten fröhnen.", Buk redet Ganz frei von der Leber weg und tippt ein wenig mit dem Fuß während er auf den Lift Wartet

  • Thrax benötigte einen Moment um wieder zu Atem zu kommen. Auch wenn er sich selbst als körperlich gut trainiert bezeichnen konnte, hatte das Training zur Verbesserung seiner Kampffähigkeiten mit dem KM-2000 ihn an die Grenzen seiner physischen Belastbarkeit geführt. Sein Gegenüber hatte ihn bei seinen Unterweisungen nicht geschont und so hatte der Mensch, neben dem Erkenntnisgewinn hinsichtlich des bewaffneten Nahkampfs welchen das Training mit sich gebracht hatte, auch lernen müssen, dass es so etwas wie 'zu viel' Ausdauertraining nicht gab.
    Schließlich war die Atmung wieder unter Kontrolle und Thrax verbeugte sich in Richtung seines Trainers und beendete mit dieser Geste des Respekts sein eigenes Training und wand sich um, um danach mit schnellen Schritten die Entfernung zwischen der Trainingsmatte und seinen Utensilien zu überwinden. Der erste Griff ging zu seiner Feldflasche und so nahm er kurze Schlücke, wobei er sich dabei weiter beruhigte. Er schloss die Flüssigkeitsaufnahme ab und wischte sich mit Hilfe eines Handtuchs den Schweiß aus seinem Gesicht, bevor er nach seinem Padd griff, welches ihm das weitere Dienstraster anzeigte.
    Nachdem all das erneut in seiner Tasche Platz gefunden hatte, trat Thrax wieder auf die Trainingsmatte hinaus. Nun war es an ihm zu schulen und die Mitglieder der Navigationsabteilung, welche eine weitere Lektion in fortgeschrittenem Nahkampf erhalten sollten, sollten eigentlich jede Minute durch den Eingang der Sporthalle treten.

  • Buk betritt mit ein paar seiner Kameraden redend die Sporthalle. Man hört das übliche ein wenig Spott über Fehler der Ingenieurs-Abteilung und das Draufgängertum der Jägerpiloten. Er blickt sich um und entdeckt auch schon das Thrax als Trainer fungiert. Man sieht Buk an das er sowohl erfreut als auch verunsichert ist, da bekannt ist das Kampfhandlungen egal ob mit dem Blaster oder den Fäusten nicht zu seinen Stärken zählen.
    Er betritt den Bereich der für das Training gedacht ist und meldet Thrax, "Lieutenant ich melde die Angeforderten Mitglieder der Navigation wie befohlen für die Nahkampfausbildung.". Danach legt er seine Tasche ab und macht sich fertig für die Ausbildung.

  • „Danke, Petty Officer Buk.“ erwiderte Thrax und nahm sowohl den Salut und als auch die Meldung des anderen Menschen entsprechend ab, bevor er kurz seinen Blick über die angetretenen Mitglieder der Navigationsabteilung schweifen ließ.
    „Heute werden wir Ihr Training in unbewaffneten Nahkampf und Selbstverteidigung fortsetzen. Sie alle hatten ja bereits einmal das Vergnügen und so können sie sich sicher alle noch an die bereits geschulten Grundlagen erinnern. Falls nicht, so werden ihnen diese Damen und Herren gerne behilflich sein Ihr Erinnerungsvermögen aufzufrischen.“ Seinen Worten folgte der Fingerzeig in Richtung einer Gruppe von weiteren Angehörigen der Sicherheitsabteilung, welche bereits dabei waren, sich für die bevorstehenden Gruppenübungen aufzuwärmen.
    „Bevor wir aber damit beginnen gemeinsam Spaß zu haben, werden Sie alle sich noch entsprechend aufwärmen. Die dafür geeigneten Übungen sollten Ihnen bekannt sein. Beginnen Sie also.“

  • Buk führt ein paar Aufwärmübungen durch er macht das übliche was auch an der Akademie gemacht wird. "Sagen sie mal Lieutenant während ihrer Zeit bei den Schlammkriechern wie oft war da der Nahkampf relevant? Auf Raumschiffen und Stationen ist mir Klar das der Nahkampf sehr Wahrscheinlich ist, aber im Schützengraben?" Er schaut fragend zu Thrax und führt noch die letzten Übungen aus.

  • Eine gewaltige thermonukleare Detonation hatte soeben die ehemals imperiale Abhörstation zerrissen und dabei eine gigantische Schockwelle ausgelöst, welche gewaltige Trümmerteile durch das Briston-System rasen ließen. Die kleine imperiale Angriffsfähre, auf welcher sich die Überreste des Sturmtrupps der Prosecutor befanden, hatte es soeben noch geschafft in den Hyperraum zu springen und damit nicht der sicheren Zerstörung anheim zu fallen.
    Der Pilot der Fähre wischte sich den Schweiß von seiner Stirn und führte das Shuttle unweit des Briston-System wieder in den Normalraum. Da man bei ihrem überstürzten Rückzug nicht die Zeit gehabt hatte, die Koordinaten für einen direkten Sprung nach Carida zu berechnen, hatte sich der Pilot dazu entschieden einen Kurzsprung durchzuführen, welcher sie einstweilen aus dem Zerstörungsradius bringen sollte, um danach einen weiteren Sprung durch den Computer errechnen zu lassen. „Ich berechne nun den Sprung nach Carida. Sollte nicht allzu lange dauern.“ rief er dem Einsatztrupp zu, welcher sich im hinteren Teil der Fähre niedergelassen hatte. Nicht, dass er eine Antwort erwarten würde: Der Klang seiner eigenen Stimme sollte ihn vielmehr davon überzeugen, dass er selbst noch am Leben war und ihm damit Mut zusprechen.


    Die Adressaten der Worte des Piloten regierten tatsächlich nicht auf seine Einlassung. Mehr waren sie mit sich und dem so kurz zurückliegenden Einsatz beschäftigt, als dass sie sich zu einer Erwiderung hätten hinreißen lassen. Das einzige, was in diesen Augenblicke aus dem hinteren Teil der Fähre zu vernehmen war, waren die gedämpften Worte von Thrax, welcher so kurz nach Abschluss Ihrer Unternehmung sein Logbuch diktierte: „An Bord der Station wurden von unseren Truppen mehrere Verstöße gegen die imperialen Regeln der Gefechtsführung im All und Kriegsverbrechen durch neo-imperiale Einheiten dokumentiert.“ erklang es aus dem Mund des ersten Offiziers, bevor der Mensch einen Moment lang verharrte und die eben gesprochenen Sätze vor seinem inneren Auge noch einmal begutachtete. Waren das wirklich seine Worte? Oder war das die Konditionierung des imperialen Offizierstraining, welches seine Wirkung zeigte?
    Thrax seufzte einen Moment lang und verbannte die allzu philosophische Debatte von seinem Geist. Es gab wichtigeres, welchem er sich zuzuwenden hatte. Erneut waren Soldaten, welche er angeführt hatte, im Einsatz gefallen. Hinzukam, dass er diesen Soldaten nicht einmal im Kampf hatte beistehen können, sondern er war gezwungen gewesen, diese bei ihrem überstürzten Rückzug einfach zurückzulassen und damit der Vernichtung zu überlassen. Hätte man,- hätte er – in dieser Hinsicht irgendetwas besser machen und damit die Leben dieser Soldaten retten können? Dieser Teil Ihres Unterfangens würde auf jeden Fall noch einmal zu analysieren sein, sobald man die Prosecutor erreicht hatte.


    Der andere Punkt, welcher dem Menschen zu denken gab, waren die Kriegsverbrechen, welcher er auf der Abhörstation selbst Zeuge geworden war. Einerseits verstand er die Absicht des Gegners, welche dahinter stand, nicht. Wenn einen die sichere Exekution erwartete, dann würde man doch nur umso verbissener um sein eigenes Leben kämpfen und damit auch größere Schäden beim Gegner erzeugen. Oder waren die eigenen Verluste dem Neo-Imperium schlichtweg egal?
    Und andererseits war da noch der Umstand, dass er sich jetzt bereits vor jedem Einsatz genötigt sah zu befehlen, dass sich ergebenden Feindkräften Pardon zu gewähren war. Wie würde sich das, was man auf der Abhörstation an Grausamkeiten erlebt hatte, auf die Moral seiner Soldaten auswirken? Würden Sie seinem Befehl hinsichtlich der Gnadengewährung noch nachkommen oder würden Sie sich von ihrem Emotionen überwältigen lassen? Und wie konnte er selbst solch einen Befehl geben, wenn man offenbar gegen einen Gegner antrat, welcher jegliches Mitgefühl verloren hatte?
    Thrax spürte, wie seine neuerlichen Gedankengänge seinen Kopf zum Brummen brachten und so stoppte er auch diese und griff anstatt dessen nach seiner Wasserflasche.

  • Neara schritt, nachdem sich das Shuttle endgültig in sichere Distanz gebracht hatte, zwischen den Leuten des Außenteams hin und her, um möglicherweise übersehende Verletzungen ausschließen zu können. Glücklicherweise erwies sich dies als ergebnislos, das alte Ärzte-Paradoxon hatte zugeschlagen. Wenn nichts ist, ist es gut. Parallel dazu verfügte sie aber an Bord des Shuttles nicht über die idealen Voraussetzungen, um die Truppe allumfassend auf Strahlenschäden zu untersuchen. Kleine Scans ergaben aber vorerst nur sehr niedrige Grenzwert-Überschreitungen. Wenn die Monstrosität, die der Feind trotz eigener Kollateralschäden gezündet hatte, einen Vorteil hatte, dann vermutlich die einwandfreie Verarbeitung.


    Zumindest technisch betrachtet konnte sie den Einsatz für sich selbst als erfolgreich verbuchen, nichts desto minder sorgte die Art und Weise, mit der das Neo Imperium Krieg zu führen vermochte, allenthalben für Verstörung. Sicherlich, aus dem tieferen Sektor der Privatwirtschaft war sie „unlautere“ Mittel schon gewohnt, sei es durch Konkurrenten, Kunden oder gar dienstliche Gegenspieler. Dennoch hatte das Ganze etwas unterschwellig Unheimliches: Kampfhandlungen wurden nicht nur rauer, ein gesunder Wertekatalog – selbst unter Feinden – schien vollends abhandengekommen zu sein. Ihr persönlicher Wertekanon wurde dadurch zwar kaum berührt, Fragen musste sie sich dennoch stellen. Ob Ihr Vater und sie selbst nun erneut Uniformen trugen oder nicht, es änderte nichts an ihrem täglichen Schaffen. Böse Zungen hätten davon sprechen können, dass „Söldner in Uniform“ nunmehr kein Fremdwort für das Imperium sind, angesichts der wenig aussichtsreichen Lage.


    Und sicherlich, es handelte sich schon immer auch eine Einschränkung. In einer schöpferischen Berufswelt aus Kosmetik, Biowaffen und einer libertären Grundhaltung sahen die Lashells keinen Platz für Werte, die anscheinend unausweichlich an Niederlagen geknüpft sind. Während sie ein weiteres Mal nach Charles‘ verwundeter Schulter sah, huschte diese Grundsatzfrage erneut durch ihren Geist, kombiniert aus ihren kleineren Versatzstücken. Was sind Gräuel? Was ist Unrecht? Was sind die fundamentalen Richtwerte einer galaxisumspannenden Fraktion, die Bestand haben möchte? Und schließt sich das alles aus? In den endlosen Kanälen auf Sulon gab es niemanden, der diese Fragen gestellt hätte. Und schon gar niemanden, der dazu im Stande gewesen wäre, eine adäquate Antwort zu liefern.


    Vermutlich, so dachte sie, würde zunächst ihr philosophisches Grundgerüst weiter Bestand haben, bis es – vielleicht – eines Tages von etwas anderem abgelöst werden würde:


    „Ethik ist immer eine Frage der Gegenwart.“

  • Das noch halbwegs kühle Nass aus seiner Wasserflasche dämpfte etwas den Schmerz in seinem Kopf und linderte ebenso die Unruhe, welche er ob seines inneren Monologs und den sich daraus ergebenden philosophischen Debatten noch verspürte. Manchmal konnten die Dinge tatsächlich auch einfach sein.
    Thrax verschloss und verstaute die Flasche nach dem Gebrauch wieder und sah sich im Abteil der Fähre um. Die leeren Gesichter seiner Kameraden starrten zu ihm zurück, auch diese Soldaten offensichtlich noch mit den Auswirkungen ihres Unterfangens in der Abhörstation beschäftigt.
    Sein Blick blieb an Charles hängen. Sie vor allem hatte bereits auf der Station ihre Haltung zu den Verbrechen, deren Zeuge man geworden war, offen gezeigt und würde sehr wahrscheinlich damit in der Zukunft noch überzeugter davon sein, dass das Neo-Imperium eine Krankheit, ein bösartiger Tumor, war und damit nur die radikalsten Methoden zur Anwendung gebracht werden konnten, um den Körper von dieser Krankheit zu heilen. Auf jeden Fall würde es von nun an sehr viel schwieriger werden, seine Kameradin von der Notwendigkeit von Ehre und Anstand gegenüber dem Feind zu überzeugen.


    Seine Augen wanderten weiter und erblickten die neue medizinischen Fachkraft, welche man ihm kurz vor Abflug zur Station zu treuen Händen übergeben hatte. Nicht, dass er über diesen Fakt hinreichend begeistert gewesen wäre. Seiner Überzeugung nach hatten in einem Angriffskommando weder Mediziner, noch Ingenieure, noch Navigatoren etwas verloren. Nicht, weil er deren Kompetenz an einer Handwaffe anzweifelte, sondern allein wegen grundsätzlicher Überlegungen.
    Ein grimassenhaftes Grinsen erschien auf dem Gesicht des Menschen. Zumindest waren die beiden Nichtangehörigen der Sicherheitsabteilung noch am Leben. Auch wenn Specialist Adams im Kampf hatte Verletzungen einstecken müssen, so war Thrax überaus beglückt über den Umstand, dass er seinem Kommandanten nicht auch noch den Verlust dieser beiden Besatzungsmitglieder melden musste. Eine geistige Notiz darüber, noch einmal mit dem Commodore über die Zusammenstellung zukünftiger Landungstrupps zu sprechen, hatte er sich noch gemacht, bevor er seine Stimme erhob:
    „Nun sind Sie wahrscheinlich überaus froh darüber, dass man Sie noch so kurz vor unserem Abflug unserer kleinen Ausfluggruppe zugeteilt hat, Warrant Officer. So einen unerbittlichen Einsatz von thermonuklearer Waffentechnik erlebt man nicht alle Tage.“ versuchte sich der erste Offizier an einem eher trockenem Einwurf, bevor er auf die Technikerin deutete. „Wie ist der körperliche Zustand von Specialist Adams?“

  • Jennifer nahm die Worte des Ersten Offiziers nur gedämpft wahr, während sie im Shuttle saß und mit beiden Händen den oberen Teil des Laufes ihres MUB 2 umklammerte. Ihr Blick war dabei auf den Boden gerichtet. Im Gedanken ging die junge Specialist den Einsatz nochmal durch. Über die Kriegsverbrechen des Neo-Imperiums bis hin zu dem thermonuklearen Sprengsatz, welchen sie vermutlich durch ihre Neugier aktiviert hatte. Als Söldnerin musste sie schon einige fragwürdigen Entscheidungen treffen, aber an Kriegsverbrechen hatte sie sich da nicht beteiligt gehabt. Nun schwirren ihr aber alle möglichen Rachegedanken durch den Kopf. In ihren Augen hatte sich das Neo-Imperium zumindest jegliche Chance auf Gnade verspielt.


    Langsam hob die junge Frau den Blick und fixierte kurz Lashell als diese nach ihrer Schulter schaute. In all dem Trubel auf der Station und der blinden Wut über den Feind bekam sie nicht mit, dass sie an der Schulter verletzt wurde. Ihr Blick wanderte schließlich kurz zu ihrer Schulter. “Halb so wild,Warrant Officer.” entkam Jennifer leise und sie hob leicht die Hand, um auf die Ingenieurin zu deuten. “Die Specialist braucht jetzt eher professionelle Betreuung.” Ein schwaches Lächeln huschte über das Gesicht der SIcherheitsoffizierin und sie wandte daraufhin den Blick ab, um schweigend in Richtung des Ersten Offiziers zu schauen.


    “Du meinst so einen sinnlosen Einsatz von thermonuklearer Waffentechnik? Da hast du recht. Sowas erlebt man nicht alle Tage. Aber das Neo-Imperium ist ja bekannt für den Einsatz fragwürdiger Techniken im Krieg. Vielleicht ist das der Grund, warum die den Krieg gewinnen?” entkam der jungen Frau nach kurzer Zeit der Stille in Richtung von Thrax und ihr Gesichtsausdruck zeigte deutlich die Abscheu, welche sie für das Neo-Imperium empfand. Noch nie hat sie gegen einen so grausamen Feind gekämpft. Da waren selbst huttische Söldnertrupps noch harmlos gegen. Sie löste langsam den Griff um ihr Gewehr und legte dieses auf den Sitz neben sich, ehe sie im Anschluss ihre Handschuhe auszog, um sich mit den Händen durch das Gesicht zu fahren. Ein leises, unverständliches Fluchen entkam dabei ihrem Mund.

  • Zwischen den beiden Frauen hin und her blickend, ließ er nach der Rede von Charles einige Zeit verstreichen, wobei er über die Worte des weiblichen Sicherheitsoffiziers nachdachte. Das ausgerechnet sie es war, welche Zweifel daran äußerte, dass man diesen Krieg gewinnen konnte, überraschte Thrax. Bisher war die junge Frau die Verkörperung des absoluten imperialen Siegeswillen gewesen und hatte als solche auch den Soldaten um sich herum Halt gegeben.
    Er erkannte, dass das Thema der Moral auch eines war, welches er nach seiner Rückkehr auf die Prosecutor mit dem Commodore würde besprechen müssen. Sofern es das Schiff heil aus dem Zerstörungsradius und sicher nach Carida geschafft hatte. Noch hatte er keine Bestätigung dessen erhalten und so konnte es genauso gut sein, dass der traurige Haufen, welcher auf der kleinen Fähre in Richtung Carida raste, das letzte von dem war, von dem stolzen Schiff übrig geblieben war.


    Er gewichte diese letzten Gedanken und schob sie dann weit von sich. Anstatt dessen richtete er seine gesamte Aufmerksamkeit auf Charles, welche – so hoffte er zumindest – nun wieder ansprechbar war und erhob das Wort: „Sinnlos ist nicht unbedingt das Wort, welches mir in den Kopf kommen würde. In Anbetracht der Tatsache, dass es wohl das taktische Ziel des Feindes war, die Prosecutor zu vernichten oder zumindest in den Zustand der Kampfunfähigkeit zu versetzen, macht der Einsatz einer solchen Waffen durchaus Sinn. Klein genug, um sie an verschiedenen Standorten auf der Station zu verstecken und bis unmittelbar vor ihrem Einsatz vor unseren Scannern zu verbergen, hat das Neo-Imperium diesen Zug in unserem Dejarik Spiel gewonnen. Aber noch ist das Spiel nicht vorbei.“


    Er vermied mit der menschlichen Frau über die Verbrechen des Neo-Imperiums zu sprechen; was hätte er ihr auch schon sagen sollen? Stattdessen griff er erneut nach seiner Wasserflasche und war im Begriff diese Charles zu reichen, als der Pilot der Fähre sich ihm annäherte und ihm einen Komruf der Prosecutor überreichte. Trotz ihrer Situation huschte ein Lächeln über das Gesicht des Menschen. Offenbar war es seinem Kommandierender Offizier gelungen, das Schiff unbeschadet nach Carida zu führen und zu guter Letzt enthielten seine neuen Befehle noch ein Quasibonbon für Charles.
    Er reichte nun anstatt der Wasserflasche das Padd mit seinen neuen Befehlen rüber. „Wie es den Anschein macht, wirst Du diesmal die Erstellung eines Berichts nicht auf mich abwälzen können.“

  • Nach dem Sprung in den Hyperraum ging ihr Dienst noch einige Stunden weiter, immerhin war das Gefecht recht weit am Anfang gewesen. Und obwohl während dem Hyperraumsprung vor allem dienstliche Stille im Backbordcrewgraben herrschte, war es nicht weniger gut besucht wie zum Gefechtszeitpunkt. Erst als man im Orbit von Carida aus dem Hyperraum kam und sich überall ordnungsgemäß angemeldet, die Berichte des Geschwaders eingesammelt, die Reparaturfortschritte protokolliert hatte, entließ der Lieutenant bis auf die diensthabende Schicht alle von der Brücke.
    Klar, für Schicht 2 war das ein kurzer Spaß: Die hatten Zeit sich was zu Essen zu schnappen und wieder zur Brücke zu gehen. Für Scoria Fahey hingegen hieß es, dass sie noch eine halbe Stunde Ruhe auf der Brücke genießen konnte, bevor sie sich in den Trubel des Schichtwechsels und des Alltags auf dem Sternenzerstörer stürzen darf.
    Eine halbe Stunde Ruhe auf der Brücke klang nach gar nicht viel, aber verglichen mit der Gefechtssituation war das super chillig. Sie hatte Gelegenheit sich zu vergewissern, dass der Jackhammer-Carrier wieder eine ordentlich funktionierende Funkvorrichtung hatte - was nicht der Fall war, und lokales Radio von Carida an die Geschützstände der Prosecutor weiter zu leiten, damit sie beim Aufräumen ein bisschen Unterhaltung haben. Solange sie auf der Brücke war, war aber etwas viel wichtigeres passiert: Ihr Kopf war beschäftigt geblieben.
    Kaum, dass sie abgelöst war und den Crewgraben durch den Tunnel verlassen hatte, hatte ihr Kopf und ihr Magen Zeit zu verarbeiten, dass sie in Wirklichkeit mit dem Gefecht vor Kurzem nur recht knapp dem Tod entkommen ist. Vergleichsweise knapp jedenfalls, in einem Sternenzerstörer. Sie waren nicht mehr da gewesen, als die Station explodiert ist, da die Prosecutor kurz vorher gesprungen ist. Aber es bestand absolut kein Zweifel daran, dass sie hoch gegangen ist. Und alle Berechnungen deuteten auf schwerste Schäden am Sternenzerstörer hin, wenn sie da geblieben wären um das Shuttle mitzunehmen. Wie viele waren da nochmal gewesen? 40? Irgendwie war ihr so. SIe wusste es nicht genau. Sie haben aber 40 Männer wissend - für beide Seiten wissend - dem Tod überlassen, um den Rest der Besatzung zu retten. Und in Anbetracht der Tatsache, dass die Brücken von Sternenzerstörern immer seltsam prominent über dem Schiff heraufragten, war die Chance auch sehr groß gewesen, dass irgendwas den Brückenturm erwischt und die Brücke beschädigt oder zerstört.
    Beim Essen spürte sie den mangelnden Appetit, auch wenn ihre Kameradinnen und Kameraden dies alles viel angenehmer wegzustecken schienen, da es für die meisten nicht das erste Gefecht war. Nachdem Scoria nur ein wenig gegessen hatte, hatte ihre Sitznachbarin auf der Brücke ihr sogar den Rest vom Essen abgenommen, dankbar. Sie hingegen ließ da schon der Gedanke nicht so richtig los, dass dies viel knapper war, als sie es sich erhofft hatte.
    Ihr war von Anfang an klar gewesen, dass Gefechte auf einem Sternenzerstörer in diesen Zeiten fast schon gefährlicher waren als auf anderen Schiffsklassen.
    Selbst im Bett nach dem Essen bleibt ihr das flaue Gefühl im Bauch, während andere sich umziehen oder in ihrem Bett umdrehen, um weiter schlafen zu können. Ihr ging der Gedanke nicht aus dem Kopf, dass womöglich ein Sprung keine Minute später die Prosecutor beendet hätte, weil die Station explodiert wäre und die Druckwelle und die Trümmer das Schiff eingeholt hätten. Doch als sie liegt, ist sie froh, dass nichts passiert ist. Ihr jedenfalls nicht. Noch beim Einschlafen geht ihr nicht aus dem Kopf, dass sie 40 Mann zurückgelassen haben. Sie hatte noch die Sprungkoordinaten an das Shuttle übertragen, bis zur letzten Sekunde hörte sie den nervösen Piloten. Oder war es Angst in seiner Stimme? Sie weiß es nicht. Und als das Schiff sprang, war der Kontakt weg.
    Ihr Gedankenkarusell findet erst ein Ende, als sie endlich eingeschlafen ist.

  • Er drückte das Padd mit seinen – ihren – neuen Befehlen in Charles rechte Hand und wandte danach seinen Blick wieder den anderen Soldaten zu. Sollte sich die junge Frau zuerst mit den neuen Anordnungen vertraut machen; wenn sie etwas dazu zu sagen hatte, dann würde sie das tun. Charles war niemand, welcher lange mit einer eigenen Meinung hinter dem Berg hielt.
    Noch immer waren in der kleinen Fähre nur wenige Stimmen zu vernehmen. Bis auf die Personen, welche sich ob ihrer Profession selbiger zu bedienen hatten und Charles, hatte sich noch keiner der anderen Anwesenden in irgendeiner Form zum Einsatz oder zu dem, was man auf der Abhörstation noch erlebt hatte, geäußert.


    Er warf einen prüfenden Blick zu Nezá, Adas und Graham wobei er jeden der Männer der Reihe nach taxierte. Waren sie zu überwältigt von dem, was sie auf feindlichem Boden erlebt hatten oder einfach nur so sehr in ihrer Ausbildung fixiert, dass sie vor einem Vorgesetzten keine eigene Meinung präsentierten? Gerade bei Nezá, welcher bereits mehr als einmal demonstriert hatte, dass die Einhaltung des militärischen Protokolls nicht zu seinen ausgeprägtesten Stärken zählte, war das nur schwer zu glauben. Oder kannte er diese Männer ob seiner Doppelrolle als erster Offizier und kommissarischer Leiter der Sicherheitsabteilung einfach nicht mehr gut genug, weil er wegen anderer Verpflichtungen einfach nicht mehr genügend Zeit aufbringen konnte, die Frauen und Männer unter seinem Kommando richtig kennenzulernen? Und wenn das alles den Tatsachen entsprach, war er dann überhaupt noch der richtige, diese Soldaten in einen Kampf auf Leben und Tod zu führen oder den Befehl für ein Himmelfahrtskommando zu geben? Ganz einfach, weil sich diese Soldaten eigentlich darauf verließen, dass er – als Leiter der Sicherheit – sie kannte und ihre Leben nicht einfach nach Gutdünken aufs Spiel setzen würde? Oder war es das, was es bedeutete – wirklich bedeutete – erster Offizier zu sein: Von seinen Untergebenen Loyalität und bedingungslosen Gehorsam erwarten zu können, weil sie alle einen Eid geschworen hatten?
    Ein bitteres Lächeln erschien auf dem Gesicht des Menschen. Und wieder hatte eine allzu philosophische Debatte von seinem Denkprozess Besitz ergriffen – offensichtlich hatte er zu viel Zeit. Vielleicht sollte er seine Zweifel einmal ebenso mit dem Commodore besprechen, auch wenn der ältere Offizier nicht unbedingt den Eindruck erweckte, als ob ihm die Bedeutung von Zweifeln geläufig wären.


    Ein weiterer Punkt, welcher Thrax beschäftigte, war die Frage, ob die Daten, welche man bei Ihrem Unterfangen hatte gewinnen können, wirklich die richtigen Informationen zu den Flottenbewegungen des Gegners darstellten oder ob es nur nutzlose Daten waren, welche das Neo-Imperium hinterlassen hatte, um sie in die gestellte Falle zu locken. Es blieb zu hoffen, dass man die korrekten Angaben hatte erbeuten können, denn sonst wären die Soldaten, welche er hatte zurücklassen müssen, einen sinnlosen Tod gestoben.

  • Jennifer verharrte einen Moment mit dem Gesicht in den Handflächen, als Thrax wieder anfing mit ihr zu sprechen. Sie hob den Blick wieder und sah den Offizier aufmerksam an, ehe ein Seufzer ihre Lippen verlies. “Ich glaube wir können darüber streiten ob es taktisch Sinn macht solche Sprengsätze zu benutzen. Es hätte ja auch sein können, dass die nie von uns entdeckt worden wären und so nicht aktiviert worden wären..” antwortete sie ruhig. Im Anschluss zuckte die junge Frau mit den Schultern und kann nicht anders als kurz zu lächeln. “Oh nein. Noch ist das Spiel nicht vorbei.”


    Sie hob die Augenbrauen als der Erste Offizier ihr ein Pad hinhielt und nahm dieses nach kurzen zögern auch entgegen. Sie atmete tief durch und aktivierte das Display des Geräts, um sich den dortigen Befehl des Commodores durchzulesen. Ein lautes Seufzen entkam ihr daraufhin wieder und sah schließlich zu Thrax. “Du weißt doch...ich finde immer einen Weg um das auf dich abzuwälzen. Ich meine ein Bericht des Einsatzleiters mit Anmerkungen der einzelnen Crewmitglieder macht mehr Sinn oder willst du die Crewmen dort wirklich einen Bericht schreiben lassen? Welchen der Commodore lesen soll? Von Neza?” Sie lachte kurz bei dem Gedanken wie der Bericht von Neza wohl aussehen würde und schüttelte kurz den Kopf um Thrax das Pad zurück zu geben. “Naja. Schauen wir mal. Wenn es wirklich nötig ist, dann werde ich natürlich einen Bericht schreiben.”


    Die Sicherheitsoffizierin lehnte sich wieder in ihrem Sitz zurück und sah sich dabei im Shuttle um. Was wohl gerade in den Köpfen der anderen vor ging? Machten die sich genau so viele Gedanken wie sie selbst? Oder geht denen das sonst wo vorbei? Sie zuckte mit den Schultern und beließ es einfach dabei diese Fragen im Stillen für sich zu stellen. Es ist wohl besser wenn alle im Shuttle auf andere Gedanken kommen würden.

  • Der nächste Tag war viel beruhigender gewesen. Nach dem Aufstehen hatte sie erfahren, dass die Meisten es von der Station runter geschafft haben und wieder heil auf der "Prosecutor" ankamen - aber ein paar haben es nicht geschafft. Sie hatte aber nicht herausfinden können, ob man diese hat zurücklassen müssen oder ob sie wegen eines Gefechts verloren gegangen sind, die Gerüchte die im Schiff wie ein Lauffeuer umhergingen dazu, waren nicht sehr eindeutig.
    Natürlich, Scoria könnte sicher durch einen - vielleicht auch ungenehmigten - Blick in die Berichte Klarheit bekommen, aber sie hatte kein Chance dazu bekommen. Denn Gerüchte schnappt man am Besten unterwegs oder beim Essen auf - das bedeutet aber, dass schon einiges durch die Morgenroutine an Zeit verloren gegangen ist. Frisch machen, schminken, Schmutzwäsche aussortieren, Uniform prüfen und anziehen, Nachrichten lesen - und dann war da ja noch das Essen. Obwohl die Messen 24 Stunden offen waren, war sie eben vor und nach Schichtwechsel am stärksten belegt. Und da sie nach dem Aufstehen halt so viel zu erledigen hat, gehört sie immer zu denen, die eher auf den letzten Drücker kommen und sich beeilen müssen.
    Und das Schlimmste, warum sie keine Berichte lesen kann: Sie kommt nicht mal an ihre Station auf der Brücke nach dem Frühstück. Selbst mit einer Spezialisierung käme man nicht drum hin, Wissen aufzufrischen und zu üben um wenigstens rudimentär die Kenntnisse anwenden zu können: Ein Lehrgang. Lehrgänge waren auf der Prosecutor aber nie nur theoretisches Rumgespiele, sondern mit tatsächlicher, ergebnisorientierter Arbeit verbunden um ein Gefühl dafür zu bekommen, wer in diesen Gebieten gut ist.
    Wenn es ein Lehrgang um gängige Sprachen ist, ist sie vorne mit dabei. Schon seit ihrer Kindheit hat sei einen Faible für verschiedene Sprachen entwickelt und so kann sie neben Basic auch Cheunh sprechen, genauso wie Bocce. Huttisch war rudimentär vorhanden und Twi'leki fand sie auch super interessant - immerhin war so ein Twi'lek auch ein Anblick - aber mangels Lekkus war das nicht sehr einfach. Sie musste sich vollends auf die Worte verlassen und hat bald schon festgestellt, dass sie bei Dialogen zu viel missinterpretiert.
    Aber das was heute dran ist, ist zwar auf dem Papier so super spannend für Jugendliche und Kinder, aber in der Wirklichkeit der Erwachsenen für sie so absolut dröge. Sie denkt immer, dass Datenanalyse das Schlimmste ist, dann kommt jemand mit Kryptologie um die Ecke.
    Und genau das erwartet die Blondine, als sie den Weg im Brückenturm hinter sich gebracht hat nur mit einer Wasserflasche und einem Arbeitspad bewaffnet.
    Der Raum den sie betritt, dicht einer anderen Frau folgend und gefolgt von zwei Männern, war immer überraschend dunkel für einen Teil des Imperialen Schiffs. Es war der Arbeitsraum von First Petty Officer Tolle - und obwohl er noch Vorgesetzte hatte, tat er in diesem Raum immer so, als wäre er Chef seiner Abteilung. Er war aber nur Chef von diesem einen Raum und ein paar Unteroffizieren. Von allem, was sie erfahren hat, gehört er zu den besseren Kryptographen an Bord - und er war hochnäsig. Neben der Dunkelheit war der Raum vor allem mit Displays übersät, die vor allem Kauderwelsch zeigten. Einige wenige zeigten, wie einiges, ganz bestimmtes Kauderwelsch in richtige Worte umgewandelt werden konnte. Aber nicht alles war Kauderwelsch - manches waren lustige Worte. "Notausgang" waren die Hyperraumrouten nach Carida, "Furzwirt" war Carida selbst, die "Prosecutor" wird als "Tuskenräuber" bezeichnet, dass 77. Geschwader gar als "Pesthöhle". Sie wusste nur nicht, ob das die feindlichen oder freundlichen Codewörter waren.
    Sie hatte in den vergangenen Lehrgängen und an der Akademie einiges gelernt: Kryptologie besteht heutzutage aus einer menschlichen Komponente und einer Computer-Komponente.
    Während die Computer aus klaren Sätzen absolut unlesbare Nachrichten mit mehrfachen Verschlüsselungen machen können, waren die am Ende entschlüsselten Nachrichten dann halt wieder Klartext. Und dieser Klartext wird durch die Mitarbeiter extra verschlüsselt - natürlich, die Computer würden am Ende die entsprechenden Wörter einfach mit den Codewörtern ersetzen, aber die müssen halt vorgegeben werden - damit der Feind sich nicht komplett auf die entschlüsselte Nachricht verlassen kann.
    Und der Lehrgang behandelt Beides. Sowohl den todlangweiligen Computerpart, wie auch den nur milde interessanten menschlichen Verschlüsselungspart. Aber was soll sie machen? Davon kommen ist nichts. Das einzig Beruhigende: Andere Teile ihrer Schicht müssten irgendwo Datenanalyse machen. Beim Imperator - allein die Aussicht auf Datenanalyse lässt sie hoffen, dass dieser Lehrgang hier schnell vorbeigeht.
    Und nach dem Lehrgang käme das Übliche: Essen, Freizeit, Essen, Schlafen. Die Frage ist nur, wie die Freizeit verbracht wird. Nach so einem Lehrgang wird sie später noch die Sportgeräte in Anspruch nehmen um den körperlichen Ausgleich zu bekommen - etwas, wo sie nicht noch so viel nachdenken muss.
    Was für ein dröger Tag.